Alles im Fluss

Sonntag, da empfehle ich gerne mal wieder den Stream einer Radiostation. Meine Damen und Herren, wir schalten nach Connecticut, nach Hartford. Ich hoffe, dass die Leitung steht. Bitte machen Sie sich nun selbst ein Ohr von “Se-Riva,Wann-oh-Pfeiff-Point-Nein”:

Heute: The River 105.9

Begründung: Gerade eben haben Sie Joe Walsh gespielt – das ist typisch. Die Musik klingt nach Power und Abwechslung, nach Indian Summer und nach “Für alle Fälle Amy”. Letztere hat ihren Fernseh-Gerichtssaal und ihre ach so normale Verwandtschaft ja in Hartford. The River hält einen wach, wenn man ganz dringend über Nacht noch irgendetwas ganz Wichtiges am Computer fertig fummeln muss – so was wie Examensarbeiten, ganze Internetportale und Tabellenkalkulationen.
The River ist eine kommerzielle Station mit den typischen Gewinnspielen und betont lustigen Moderationen. Hierzulande bekommt man das nur in Verbindung mit den Superhits der 80er, 90er, 00er und dem besten von heute. The River macht durch die rockige Musik das Drumherum da schon viel erträglicher.

Den Stream gibt es hier

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Das kann ja nun wirklich jeder: “Dreh eine Energiesparlampe rein”, ” Recycle dein Mobiltelefon” und “Dreh den Wasserhahn zu beim Zähneputzen” empfiehlt die Internetseite We Are What We do. Positives Denken und Handeln propagiert die aus Großbritannien stammende Bewegung, über die der Stern in dieser Woche in seiner Titelgeschichte berichtete. Hintergrund: Jeder kann durch kleine Taten, die keine große Anstrengung kosten, dafür sorgen, dass die Welt ein bisschen besser wird, behaupten die Initiatoren. Es sind charmante Aufforderungen mit einem dezenten “!”, den inneren Schweinehund zu überwinden.
We are what we do-Homepage

Die Homepage listet insgesamt 50 Taten auf, die einem selbst oder auch anderen Freude machen sollen und dadurch einen angenehmen Tag bescheren. “Fahr 30, wo 30 steht” lautet Tipp 46, “Kauf Fair Trade Produkte” ist Nummer 45. Nummer 47 allerdings empfiehlt “Verschenk dieses Buch” (in dem man die Liste der guten Taten nachlesen kann) – na, da freuen sich dann wenigstens die Initiatoren. Ich werde zunächst mal mit Nummer 41 anfangen.

Beute bitte hier einwerfen

Man kennt das ja, irgendwann hat man keinen Spaß mehr dran: Dan steht die mühsam entwendete Venus von Milo irgendwo im Regal, der Cranach verstaubt im Hobbykeller, und die Krone des Heiligen Römischen Reiches – Andenken an den letzten  romantischen Beutezug nach Wien – ist einem bei des Heimes Pflege seit langer Zeit schon sehr im Wege. Wohin also mit dem alten Krempel, wenn man des einmaligen lästigen Kunsthandwerks überdrüssig geworden ist. Braune Tonne, gelber Sack, grüne Kiste? Schließlich ist der Markt für gestohlene Kulturgüter ja, sagen wir mal, gesättigt. Und bevor man sich die Blöße gibt, die Preziosen in nem 1-Euro-Shop zu verticken, sollte man es mal in Köln versuchen. Dort wird heute die erste Kunstklappe in Deutschland in Betrieb genommen. Was mit Neugeborenen funktioniert, kann bei Gemälden und Statuen ja nicht verkehrt sein.

Wer von ebenso viel Reue wie Scham geplagt wird und nach dem Diebstahl von Wertvollem aus Museen und Galerien sein Gewissen zumindest halbherzig erleichtern will, kann zu dem überdimensionierten Kasten in einer Kölner Gasse kommen und dort Kunst in die Klappe werfen – oder besser: vorsichtig legen. Nicht, dass auf den letzten Metern noch was kaputt geht.

Die Idee stammt aus Wien, wo seit Ende 2004 gut 40 gestohlene Kunstwerke durch die weltweit erste Kunstklappe zurückgegeben worden sein sollen, darunter ein Wappen aus einer Kirche nach über 30 Jahren. Allerdings auch eine Fälschung dieses berühmten Salzfässchens aus der Renaissance – die Nachbildung war aus Knete.

Welche Kunstwerke gerade als vermisst gemeldet gelten und womöglich in den Tresoren wahnsinniger, irre lachender Kunstsammler lagern, ermittelt das Art Loss Register in Köln. Darüber hat unter anderem die Zeit berichtet.

7 Wochen ohne

Die ersten 24 Stunden Rumgefaste sind vorüber. Bislang keine Mangelerscheinungen. Wenns so weitergeht, wird das ganze ein Spaziergang.

Die Aktion “7 Wochen ohne”, so lange dauert es schließlich noch bis zum 16. April, also bis Ostern, gibt es bundesweit unter Federführung der evangelischen Kirchen. Da könnte man vermuten, dass es die Fasten-Aktion schon seit Ewigkeiten jedes Jahr gibt. Klar gibt es Fastenwochen vor Ostern bei Kirchens und ihren Schäfchen schon seit Jahrhunderten, aber speziell der Werbewirksame Titel “7 Wochen ohne” wurde erst 1983 entwickelt. Und natürlich gibt es dazu auch eine Internetseite.

Menschen-Uhr

Herzlich Willkommen an alle, die heute geboren werden. Wir sind jetzt 6.589.228.520 Menschlein gleichzeitig auf diesem schrumpeligem Klops im All. Gestern waren es nur 6.589.081.129. Kann man alles mit der “World Population Clock” ausrechnen. Davon gibt es mehrere im Netz, eine sieht so aus:population clock.JPG

Ja, das ist sicher nur ein ungefährer Wert.