Dies ist eine Meldung für alle jungen Leserinnen, die eine gewisse Abneigung gegenüber ihrer Großmutter verspüren, und zwar aufgrund frühkindlicher Erlebnisse an einem Freitag, dem 13., die mit haarenden Clowns und Glas zu tun haben. Dahinter verbirgt sich in jedem Einzelfall ganz bestimmt eine tragische, bedauerliche Geschichte. Schnelle Hilfe scheint aussichtslos, aber wenigstens gibt es für dieses ganze Elend auch wissenschaftliche Namen: Wenn Frauen Angst vor der eigenen Großmutter haben, so attestieren ihnen Fachleute Babushkaphobie. Wer sich vor Haaren fürchtet, leidet unter Chaetophobie. Wer auf Clowns trifft und vom Fluchtreflex gepackt wird, der hat Coulrophobie. Wenn der Spaßmacher dann auch noch einen Glaspokal überreichen will, aber auch das die Furcht nur noch verstärkt, hat man wohl Nelophobie. Die Angst vor Freitag, dem 13. heißt bei Fachleuten Paraskavedekatriaphobie. Das alles ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Liste der Phobien, die eine so genannte Hypnosepraxis auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Ob die Methoden, die dort angeboten werden, wirklich hilfreich sind, diese Ängste zu bewältigen, kann und mag ich nicht beurteilen (da habe ich viel zu viel Angst vor), und ob es alle diese Phobien wirklich gibt, naja. Jeder, der unter diesen oder ähnlichen Dingen leidet, wird in manchen Fällen sicherlich kein leichtes Leben haben. Aber interessant, wenn nicht sogar aufschlussreich, ist diese lange Übersicht allemal. Auch ich habe mich dort wiedergefunden, mit meiner Angst vor Zahnbehandlungen. Damit geht es mir noch einigermaßen gut. Aber wirklich schlimm dran sind woll Leute mit Phobophobie – das ist die Angst, Angst zu haben.
Tag: 3. August 2006
United States v. Zacarias Moussaoui
In diesem Herbst jähren sich die Anschläge vom 11. September in New York und Washington zum fünften Mal. Nach dem tausendfachen unvorstellbaren Leid in den Türmen des World-Trade-Centers, im Pentagon, in den Flugzeugen und der Verzweiflung bei den Angehörigen der Opfer hatte US-Präsident Bush angekündigt, man werde die Terroristen ausräuchern. Das ist den Vereinigten Staaten bislang höchstens ansatzweise gelungen: Afghanistan und Irak gehören mit zu den unsichersten Regionen der Welt.
Abgesehen von den militärischen Aktionen haben die Vereinigten Staaten bislang nur einen Verdächtigen gefunden und auch verurteilt, von dem sie glauben, dass er direkt an den Terroranschlägen beteiligt war: Zacarias Moussaoui. Er wurde im Mai zu lebenslanger Haft verurteilt. Jetzt hat das US-Gericht nahezu alle Beweisstücke aus dem Verfahren online gestellt, es sind rund 1200 Fotos, Schriftsätze, Filme, Tonaufzeichnungen und Aussagen. Dabei wurden sowohl die Unterlagenn der Anklage, als auch die der Verteidigung online gestellt.
Wer sich diese Daten ansehen will, sollte auf einiges gefasst sein: So sind unter anderem Telefonmitschnitte aus den brennenden Bürotürmen zu hören, Fotos von Leichen zu sehen.
Die Gerichtsakten gibt es hier, der Spiegel berichtet so.