Die wenigsten Nichtraucher

Endlich ist Mecklenburg-Vorpommern mal nicht Schlusslicht – oder doch? Diese ewigen Rote-Laterne-Geschichten machen einen ja schon ganz verrückt. Deshalb klingt diese Meldung aus der Zeitung ja auch auf den ersten Blick positiv (sonst haben wir schließlich immer nur die meisten, die meisten Arbeitslosen, die meisten Frustrierten, die meisten Nichtwähler): Nun haben wir also mal die wenigsten – und zwar “die wenigsten Nichtraucher”. Nun ja.

Laut Statistischem Bundesamt liegt die Nichtraucherquote in Mecklenburg-Vorpommern bei 66,7 Prozent. Also zwei Drittel der Bevölkerung rauchen nicht oder nicht mehr. Und da ist sie wieder die rote Laterne: Denn im Bundesvergleich bedeutet das prozentual den geringsten Anteil an Nichtrauchern. Man könnte also auch sagen: “Wir haben die meisten Raucher”. Aber in einem Land, das Gesundheitsland Nummer 1 werden will und obendrein noch die geringste Lebenserwartung hat, viele Alkoholiker und auch sonst genug Probleme, klingt “wenigste” wenigstens mal positiv.

Zeitsprung

Ich nehme gerne die Annehmlichkeiten moderner Technik in Anspruch – erwarte aber auch, dass mir Maschinen mit der gebotenen Ernsthaftigkeit gegenübertreten. Mein Geschirrspüler tanzt da heute aus der Reihe. Er zeigt mir in Minuten an, wie lange es noch dauert, bis er trockenen Joghurt, spröde Tomatensoßenreste und Honigtropfen von Tassen, Tellern und Messern gespült hat. Eben stand im Display eine 17. Und jetzt lese ich dort:95. Wie kann man sich denn so irren, bittesehr? Ich bin sehr enttäuscht. Da hat jemand zunächst wohl nicht mit offenen Karten gespielt oder ließ die notwendige Professionalität vermissen. Dabei habe ich extra noch Klarspüler nachgefüllt. Das wird Konsequenzen haben, wir werden das besprechen. So – geht es wirklich nicht.

Es gibt so viele Geschirrspüler da draußen, die würden sich darum reißen, hier ab und zu ein bisschen abzuwaschen Die würden das Zeug sogar noch in die Schränke räumen, wenn ihnen jemand Roboterarme anmontiert. Die würden das zuverlässig machen, schnell und billiger. Ich glaube, ich habe ein zu großes Herz. Ich gewähre so einem unsicheren Kantonisten Unterschlupf, der nicht mal auf seine eigenen Zeitangaben Rücksicht nehmen will. Und nachher ist das Geschirr noch nicht mal klinisch rein und ich muss-nochma-mipmm-Lappn-rübä. Zeiten sind das, also nee.

PS: Ich muss aufpassen. Sonst versteht das Ding meine launigen Anmerkungen hier auch noch falsch und dankt mir meine nicht ganz ernst gemeinten Ausführungen mit nem geplatzten Abwasserschlauch oder so was. Manchmal habe ich den Eindruck, ich bin der Technik hilflos ausgeliefert.