Takt-Stöckchen

Unter Bloggern, also den Leuten, die – aus welchen Gründen auch immer – eine tagebuchartige Internetseite betreiben, ist es zuweilen alte Sitte und schöner Brauch, sich Stöckchen zuzuschmeißen oder sie sich einfach von anderen Bloggs auszuleihen. Es handelt sich dabei um Fragebögen zu diesen und jenen Themen. Andere werden mit digitalem Holz zugebrettert, ich hingegen kann die Stöckchen, die hier in diesem Jahr bislang ankamen, an einem Finger abzählen. Nun denn. Hier ist es nun: Es ist ein Musikstöckchen.

Der Werfer: Herr R.

Die Regeln: Wenn Dein Leben ein Film wäre, wie würde Dein Soundtrack klingen?
1. Öffne deinen Musikplayer (iTunes, Winamp, Media Player, iPod etc.)
2. Stelle es auf Shuffle/Random/zufällige Wiedergabe
3. Drücke “Play”
4. Schreibe für jede Kategorie (siehe unten) den Song, der gerade gespielt wird, auf.
5. Drücke für jede neue Kategorie den “next” Button.
6. Lüge nicht!

Das Ergebnis (in meinem Fall 16 aus 2205):
Vorspann: INXS – Wild Life
Aufwachen: Nancy Sinatra & Dean Martin – Things
Erster Schultag: Annie Lennox – Erased
Das erste Mal: Frank Sinatra – Love me or leave me
Kampflied: Gerald Albright – To The Max
Schluss machen: Kaiser Chiefs – Caroline Yes
Leben: Temptations – My Girl
Nervenzusammenbruch: Glashaus – Wenn Sie Weint
Autofahren: Green Day – Chump
Flashback: Blumfeld – Abendlied
Wieder zusammenkommen: Apoptygma Berzerk – You Keep Me From Breaking Apart
Hochzeit: Chemical Brothers – Believe
Geburt des ersten Kindes: John Lewis – I Can’t Get Started
Endkampf: Lazar – Spread Your Push
Todesszene: Frank Sinatra – I’ve Got You Under My Skin
Beerdigungslied: The Bosshoss – Unbelievable
Abspann: Palastorchester mit seinem Sänger Max Raabe – Mein Herz Sagt Leise Ich Liebe Dich

Besonders zu beachten: Geht ja ganz gut los, aber das Kampflied, also nee. Der Titel klingt ja schön progressiv, ist aber doch nur Saxophon-Jazz für späte Stunden in rauchigen Bars. Und wenn dieser Song der Chemical Brothers irgendeine Rolle bei meiner Hochzeit spielen sollte, hätte die Hochzeitsgesellschaft wenigstens genug Diskussionsstoff. Der Song zur Geburt des Nachwuchses macht auch nicht gerade Mut, klingt eher nach Kaiserschnitt… Dass Ol-Blue-Eyes gleich zwei Titel beisteuern darf, ist natürlich perfekt, denn immerhin besitze ich nicht nur diverse Tonträger, sondern auch noch ein ganz dickes Buch über Herrn Sinatra. Das ist aber auch das einzig Repräsentative an diesem Sondtrack. Florian Henckel von Donnersmarck hätte wohl anders entschieden, ich auch (aber was will man von einem Zufallsgenerator auch erwarten), deshalb werde ich mal den wirklich wahren Soundtrack zu meiner Biographie bei Gelegenheit nachreichen

Die nächsten Opfer: Tja, dieser Pfad im Internet ist ja nicht besonders breit ausgetreten, meine Möglichkeiten, an alte Blogbekannte weiterzuwerfen, sind erschöpft: Herr R. hats geworfen, nicht nur zu mir, sondern auch nach Binz – und die Notrufzentrale ist derzeit leider nicht zu erreichen. So dürfen sich gerne die hier oben verlinkten, mir erst durch die soeben erfolgte Technorati-Suche bekannt gewordenen Blogs bedienen: Paxters bunte Welt, teuflisch gut, Filzo und Henning Schürig. Viele Grüße in die digitalen Weiten.

Rosa

Gerade habe ich noch einmal nachgesehen – bei Tageslicht: Die Fassade des Hauses, in dem ich lebe, ist jetzt rosa. Rosa! Oder eher eine Mischung aus Terrakotta und Lachs. Mal sehen, wie lange es dauert, bis ich mich daran gewöhnt habe. Rosa! Ist das hier das Glücksbärchiland oder wie oder was, hä?
Eine abschließende Beurteilung der neuen Fassadengestaltung ist freilich erst möglich, wenn die Plane samt Gerüst ums Haus abgebaut worden ist.

High-Tech-HoPiHaLiDo

HoPiHaLiDo, das ist die Abkürzung für Holsten-Pilsener-Halbliter-Dose. Und so etwa sieht das neueste Gimmick in meinem Haushalt aus: Wie eine mit High-Tech vollgestopfte HoPiHaLiDo. Die liegt jetzt auf meiner Stereoanlage und sorgt für allgemeines Wohlbefinden: Eine Soundbridge M1001.
Das kleine Alu-Döschen mit grünem Display spielt MP3-Dateien und Internetradio “über die Anlage” (wie man so schön sagt). Und das klingt gut. Für den Internetstream muss der Rechner nicht mal eingeschaltet sein, das erledigt die Klang-Brücke ganz allein über den Router. Für die Wiedergabe von Dateien muss ein Server-Dienst auf dem Computer installiert werden, der die Musik über W-Lan oder Ethernet streamt. Die Software einzurichten, war nach fünf Minuten erledigt. Das Gerät selbst ins Netzwerk einzubinden, war eine größere Herausforderung. Von Haus aus erwartet die Soundbridge, dass der Router die IP-Adresse zuweist. Ich vergebe hier aber sozusagen lebenslange IP-Adressen an jedes Bauteil – im Falle der Soundbridge war da eine Konfiguration über Telnet notwendig. Nun ja – jetzt funktioniert wenigstens alles. Habe schon Virgin Radiogehört, SWR 1 BW, Radio Hamburg, Loung-Radio.com und auch schon mal durch meine MP3s gezappt. Bei Gelegenheit werde ich hier mal das Einrichten ausführlicher schildern.
Eine erste Liste mit Vor- und Nachteilen soll hier aber nicht fehlen:
+ Produktidee
+ Verarbeitung wirkt robust
+ Bedienung über Fernbedienung ist schnell eingeübt
+ Konfiguration über den Browser
+ spielt nahezu alle Datei-Formate, mit einigen wenigen DRM-Ausnahmen
+ spielt nahezualle Streams, bis auf Realplayer-Streams
+ es gibt sogar eine gedruckte, deutsche Kurzanleitung
+ Keine Beanstandungen beim Klang von MP3 und Internetradio (hängt ja auch nur teilweise vom Gerät selbst ab)

– vorkonfiguriert für dynamische IP-Adressen, Umstellung auf feste Nummern eher umständlich
– W-Lan-Verschlüsselung bislang nur per WEP, das sicherere WPA wird erst bei einer Beta-Version der Firmware unterstützt, die man upgraden kann (habe ich noch nicht gemacht)
– kein Ausschalter (selbst im Standby kann man noch über den Browser auf das Gerät zugreifen), da wird offensichtlich nur das Display gedimmt.
– spielt keine Real-Player-Streams (nur mit extra Software von einem Enthusiasten)
– Das Display stellt Zeichen zwar in verschiedenen Größen und Schriftsätzen dar, auch einen Equalizer, aber musste es denn ausgerechnet das Küchen-Digital-Uhr-Grün sein? Ein cooles Blau wäre meiner Meinung nach angemessen.

Erstes Fazit:
Geniales Gerät, das den Gang zum CD-Regal, das Bücken und Suchen mit schiefgelegtem Kopf vor dem Sammelsurium durch einen Griff zur Fernbedienung ersetzt. Mit ein paar Tastendrücken laufen Songs endlos durch, und das kann man sortieren, nach den in MP3-Dateien mit gespeicherte ID3-Tag-Angaben wie Titel, Album, Genre, Komponist und Interpret.
Nach einem Tag Soundbridge bin ich sehr zufrieden mit der High-Tech-HoPiHaLiDo (kein Wunder, ich habe ja auch nen Haufen Geld dafür bezahlt).

Schnauzbart online

… und dann sei noch darauf hingewiesen, dass der Kollege r. nebenan sämtlichen Personen in seinen Titelgrafiken einen Handball-Weltmeister-Schnauzbart verpasst hat.
Da.

Anne will und soll

Die ARD-Intendanten haben entschieden, dass Tagesthemen-Moderatorin Anne Will ab dem Spätherbst am Sonntag-Abend eine Talkshow mit politischen Themen im Ersten moderieren wird. Die 40-Jährige folgt Sabine Christiansen.
Anne Will kündigte an «eine aktuelle, gesellschaftspolitische Gesprächsrunde anzubieten, die Themen aufgreift, aber auch eigene Themen setzt». Das ist nötig, damit die Politik-Talkshow ihr Image als Debattier-Club zum Austausch bekannter Allgemeinplätze verliert.
Anne Will wird die Tagesthemen ab Herbst nicht mehr moderieren, sie präsentiert das Nachrichten-Magazin seit Juni 2001.
Bleibt die Frage, wer Anne Will im Nachrichten-Studio beerben wird: Gabi Bauer vielleicht?

Links, rechts, links

Es musste wohl schnell gehen… Jedenfalls hat sich beim Design dieses Plakat-großen Hinweispfeils in einem Schaufenster in Rostock ein kleiner Fehler eingeschlichen:Links rechts links, irritierender Pfeil

ohne Worte