Delfin in der Ostsee

Delfin in der Ostsee vor Hiddensee

Ein Delfin in der Ostsee vor Hiddensee. Fotografiert von einem Polizeiboot aus. Foto: Deutsches Meeresmuseum.

In der Ostsee zwischen Darßer Ort und Hiddensee sind unter anderem Dorsch und Scholle zuhause. Sie haben nun offenbar neue Mitbewohner von auswärts. Die Besatzung des Bundespolizeibootes “Bredstedt” hat am vergangenen Sonntag zwei Delfine fotografiert. Dies sei eine äußerst ungewöhnliche Beobachtung, teilte das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund mit. Es handelt sich bei den beiden Tieren demnach um eine Mutter und ihr Kalb von der Art “Gewöhnlicher Delfin” (Delphinus delphis).

Dies ist schon eine kleine Sensation für die Ostsee. Normalerweise kommt diese Delfinart in wärmeren Gewässern vor. Früher haben sich diese Delfine höchstens bis auf die Höhe des Ärmelkanals getraut. Doch in den letzten Jahren haben Walforscher diese Delfinart auch schon gelegentlich nördlich davon angetroffen. Wahrscheinlich hängt dies mit der globalen Erwärmung der Meere zusammen. Doch das der Gewöhnliche Delphin bis in die Ostsee schwimmt, dass ist schon selten”, sagte Museumsdirektor Harald Behnke.

Zuletzt waren 2001 fünf Delfine in der Ostsee beobachtet worden. Der Gewöhnliche Delfin ist dem Museum zufolge relativ weit verbreitet und kommt in allen gemäßigten und wärmeren Meeren vor. In Europa trifft man ihn vor allem an den Atlantikküsten Portugals und Frankreichs – von wo sich Muttertier und Kalb verirrt haben könnten.