Ein paar Ecken weiter wird ja professionell über Buchläden und deren zuweilen seltsame Kunden gebloggt. Aber auch ich kenne eine Buchhändlerin ja, hüstel, recht gut. Und eben jene berichtete mir vorhin von einem ganz besonders qualifizierten Kunden, der einen Rabatt rausschlagen wollte. Hat aber nicht geklappt.
Kunde: “Dieses Buch hier von Scholl-Latour, das ist ja schon aus dem letzten Jahrhundert.” (erwartungsvoller Blick)
Buchhändlerin meines besonderen Vertrauens: “Ja, das ist richtig. Der Titel ist 1998 erschienen.”
Kunde: “Und, kann man da nichts machen. Zusammen mit dem anderen hier 20 Euro?”
BmbV: “Das hat doch mit dem Buch nichts zu tun. Wenn sie Dostojewski kaufen, dann ist das schließlich noch viel älter.” (Natürlich durfte auch ein Hinweis auf die Buchpreisbindung nicht fehlen)
(Rüdiger-Hoffmann-Modus AN)
Er hat das dann auch gleich eingesehen…
(Rüdiger-Hoffmann-Modus AUS)
… und hat das Buch gekauft. Zum vollen Preis. Ist ja schließlich ne (preis-)gebundene Ausgabe.
Es gibt aber nicht nur eigenartige Käufer, sondern auch Verkäufer in Buchläden.
Ich habe mir von einem neueröffneten “Buchladen” in einer niedersächsischen Kleinstadt erzählen lassen, in dem die Verkäuferin gesagt habe “Mankell? Kenne ich nicht”.
Netter Versuch, schöne Geschichte und wäre sie nicht passiert, hättest du uns nicht daran teilhaben lassen können. War das Argument mit dem vorigen Jahrhundert jetzt einfach nur plump oder war der Typ von Hause aus doof? Auf jeden Fall goldig. Also freuen wir uns über solche Typen, die dann doch irgendwie das Alltagsgeschäft beleben, oder? Ich vermute, er ist viel auf Flohmärkten unterwegs.
Ja, und dass einer Mankell nicht kennt, liegts vielleicht an der Kleinstadt? Ich vermute, dieser Buchverkäufer hatte einfach noch keine Zeit, sich durch das ganze Sortiment zu schaffen, oder? Aber wer weiß, wo er vorher gearbeitet hat, überall diese Aushilfskräfte … Jetzt hätte mich nur die Antwort des überraschten Käufers noch interessiert.