Kinder, wie die Zeit vergeht, also, nee! Heute vor 24 Jahren, am 2. August 1984, kam zum ersten Mal eine E-Mail aus Übersee in Deutschland an. Sie ging an das Mail-Postfach “zorn@germany”, eine speziell für Deutschland doch recht brachial anmutende Adresse. Allerdings ist der Hintergrund in diesem Fall ein vollkommen harmloser gewesen. Besitzer des Postfachs war Werner Zorn, Dozent an der Uni Karlsruhe. Heute ist er Professor.
Und was stand drin? Irgendwas zur Vergrößerung von Geschlechtsteilen? Angebote von Casinos in zwielichtigen Inselstaaten? Offerten für angeblich ganz legale bunte Pillen für dieses und gegen jenes? Nein! Der Betreff der Mail war “Wilkomen in CSNET”. Es war sozusagen eine Begrüßungsmail, weil Herr Zorn nun Mitglied im Rechnernetzwerk CSNET war.
Lange ist’s her: Das World-Wide-Web gab es noch nicht, das entwickelte sich erst ab 1993. Selbst die heutigen Top-Level-Domains wie “.de” oder “.net” waren noch nicht gebräuchlich, das Internet war noch ein kleiner überschaubarer Haufen.
Die erste E-Mail überhaupt ist freilich noch vieeeel älter: Irgendwann Ende 1971 wird sie wohl verschickt worden sein. Daran kann sich der Erfinder Ray Tomlinson aber nicht mehr genau erinnern. Auch nicht daran, was denn drinstand in der elektronischen Botschaft. 37 Jahre später kann man das nur vermuten. Wahrscheinlich ist “QWERTYUIOP”, das sind die Buchstaben in der obersten Reihe auf einer US-amerikanischen Computertastatur. Und das ist ja in etwa so aussagekräftig wie 99 Prozent der Mails, die man heutzutage bekommt. Manche Dinge ändern sich eben nie.