Da habe ich gestern Abend noch schnell in einem emotionalen Nebenbei-Posting meinen verfrühten, unerklärlichen Weihnachtsgefühlen Ausdruck verliehen, nur um jetzt bei einem Klick ins Archiv festzustellen, dass ich im vergangenen Jahr zu einem ganz ähnlichen Zeitpunkt schon einmal derlei Anwandlungen hatte. Hilfe…
Monat: September 2008
Song-Contest-Finale künftig wieder mit Jury
Diaspora-Voting und Nachbarschaftshilfe – mit diesen beiden Schlagwörtern haben auch in diesem Frühjahr viele Fernsehzuschauer die Ergebnisse des Eurovision Song Contest, des Grand Prix also, kritisiert. Bei der europaweiten telefonischen Abstimmung der Fernsehzuschauer empfanden manche Länder das Ergebnis als ungerecht. Die ESC-Orgainsatoren haben deshalb beschlossen: Ab dem kommenden Jahr darf wieder eine Jury aus Fachleuten mitentscheiden, welches Lied im Finale das beste war.
Frohe Weihnachten
Komisch: Ich habe doch nur ein paar Kerzen angezündet, weil die Tage wieder kürzer werden. Aber aus Gründen, die ich mir nicht erklären kann, verursacht das warme Licht der Flammen im Wohnzimmer in mir so eine eigenartige Vorfreude auf Weihnachten. Unheimlich. Bin eben doch ein emotionaler Mensch, wa? Vielleicht liegts auch daran, dass es heute, 15. September, noch genau 100 Tage bis Weihnachten sind – oder daran, dass die Supermärkte schon vollgestellt wurden mit Lebkuchen und anderem Gedöns. Ach, wie auch immer – ich hoffe, ich werde diese Festtagsstimmung noch mal los. Mir ist die in der Adventszeit jedenfalls viel lieber.
Finnjet wird abgewrackt
Das Gas-Turbinen-Schiff Finnjet wird abgewrackt. Die Abbrucharbeiten an Bord haben am Freitag begonnen, meldet die Internetseite finnjetweb.com. Eine Bestätigung gibt es auf profinnjet.fi. Arbeiter zerlegen die Fähre am Strand von Alang in Indien. Zuletzt hatte sich offenbar für das Schiff kein Käufer gefunden, der davon ausging, das Schiff rentabel betreiben zu können.
Auch die Bemühungen von Fans der Fähre, das Schiff mit Hilfe von Geldgebern in einen finnischen Hafen zu überführen und dort als Hotel oder Unterkunft für Studenten zu betrieben, blieben erfolglos. Foren-Beiträgen auf den Finnjet-Fan-Seiten zufolge lag es nicht am geforderten Kaufpreis, den die Abwrackwerft zuletzt verlangt hatte, sondern angeblich daran, dass kein geeigneter Liegeplatz gefunden werden konnte.
Mehdorn-Pauschale
Das Lesen dieses Artikels ist für Menschen älter als 60 kostenfrei. Allen anderen geht in den nächsten Tagen per E-Mail eine Rechnung zu. Wenn Sie diese lieber per Post haben wollen, werden weitere Beträge fällig… Das sichert Arbeitsplätze und die Qualität dieser Internetseite. Dafür wollen Sie bitte Verständnis haben. Vielen Dank.
Ach, Sie sind dagegen? Dann möchte ich Sie gern entschädigen: Die Aufregung um die Bediengebühr von 2,50 Euro am Bahnhofs-Schalter war heute auch Thema in der Diskussionssendung “klar und deutlich” bei NDR1 Radio MV. Es könnte alles noch viel schlimmer kommen mit der Mehdorn-Pauschale. Ich habe eine Glosse beigesteuert, die man sich auf der Internetseite des NDR noch einmal anhören kann.
Kräuterlimo
Bergwanderungen, stundenlang. Die sind Teil meiner Kindheitserinnerungen an Familienurlaube, die von Jahr zu Jahr wechselnd einmal ans Meer und im Sommer darauf in die Berge führten. Und dort waren vor allem das Staudamm-Bauen an klaren, kalten Gebirgsbächen einerseits und das Pausieren auf Alm- und Berghütten andererseits die Highlights auf jeder Kraxeltour.
Zur Erfrischung gab es dort dann entweder frische Milch, sozusagen direkt aus der Kuh oder Almdudler. Die Kräuterlimo mit dem gleichwohl herben wie belebenden Geschmack war ein exklusives Produkt aus Österreich, das auch nur dort vertrieben wurde. Zu den Souvenirs gehörte deshalb auch oft eine Flasche mit dem prickelnden Kräutergesöff. In Deutschland war das einfach nicht zu kriegen.
Auch deshalb sah man mich vor etwa einem Jahr noch mit einem Sechser-Träger Aldmudler (mit Zwei-Liter-Flaschen wohlgemerkt, also zwölf Litern) durch die Wiener Uno-City spazieren, weil ich vor der Heimreise in den Kräuterlimolosen Norden noch eine Notration für die nächsten Tage mitnehmen wollte.
Hamsterkäufe wie diese scheinen nun überflüssig zu sein. Heute Abend erhielt ich die Meldung, dass ein Discounter ganz in der Nähe, die Limoflaschen mit dem Trachtenpärchen nun im Sortiment hat. Die Limonade, die in Österreich so eine Art Nationalgetränk ist, wird auch von einem deutschen Brunnen zusammengerührt. Herrlich. Aber hoffentlich verliert das Kräuterwässerchen durch seine ständige Verfügbarkeit nicht seinen über Jahrzehnte aufgebauten Reiz…
PS: Wenn es jetzt bald auch noch Einbecker Brauherren-Pils hier im Osten geben sollte…
Blöde Idee
Notiz an mich für später und Empfehlung an nachfolgende Generationen, folgende blöde Idee bloß nicht nachzumachen:
In aller Eile beim Bäcker einen Kaffee im Pappbecher kaufen, feststellen, dass dieser sich bombensicher im Gepäckträger des Fahrrades senkrecht verankern lässt und hoffen, dass bei der anschließenden vorsichtigen 300 Meter langen Fahrt bis zum Ziel schon nichts Schlimmes passieren wird.
Das Ergebnis nach 20 Sekunden ist nämlich eine tropfende Sauerei auf Speichen, Gangschaltung und Bremsen. Hätte nie gedacht, dass auf vermeintlich ebener Strecke durch ein winziges Trinkloch im Deckel des Gefäßes so viel Kaffee entweichen kann. “Grmblfjx!” (um an dieser Stelle mal eines der vielen herrlichen lautmalerischen Schimpfwörter einer der Lieblinscomicserien meiner Jugend zu zitieren, “Clever&Smart”. Herrlich, aber ich schweife ab…)
Heiligendamm 2008
Urlaub an der Ostseeküste beflügelt die Synapsen auch im Komikzentrum vieler Gäste – manche setzen ihr neues Humorgefühl gleich in die Tat um.
Apfel-Fall
Frage an die Juristen unter uns:
Reicht es, ein Schild wie dieses an einen Apfelbaum zu pinnen, um sich jeglicher rechtlicher Ansprüche zu entledigen, die auf einen zukommen, wenn man ein gutgehendes Café betreibt und Gäste im Außenbereich platziert, die unter einem dicht behängten Apfelbaumzweig den sonnigen Nachmittag genießen, bis eine der herabfallenden Früchte einem zufälligen Opfer den Schädel spaltet? (Ja, das ist ein langer Satz, aber es geht ja auch um Juristisches… und nein, mir ist der oben geschilderte Fall nicht passiert, ich weiß auch nichts von einem derartigen Vorkommnis. Es ist nur eine theoretische Frage.)
Ergänzung (8.9.2008): Sehr viele Juristen scheinen hier ja nicht mitzulesen… Wie auch immer, in den Kommentaren fasse ich eine Stellungnahme zusammen: Die Sicherunsgpflicht ist mit dem Schild wohl erfüllt. Da spielen dann auch etwas ungelenke Formulierungen auf dem Aushang keine Rolle, denn schließlich übernimmt der Besitzer bestimmt nicht die Haftung für das Obst an sich, sondern eher für die Schäden, die dadurch entstehen….