Schmidt in Shanghai: Verzweifelt – in einem Handy-Laden, auf der Straße und überhaupt.
Vielleicht habe ich einen großen Fehler gemacht, indem ich hierher kam. Einen Denkfehler. Vielleicht habe ich zu Unrecht gedacht, dass es naiv ist und ein wenig illusionistisch, z. B. in Uganda eine Sprachschule für Deutsch und Englisch aufzubauen. Vielleicht sollte ich die Leute, die mir davon erzählten, anrufen und sagen, dass es mir leid tut und sie mehr Chancen haben als ich hier.
Seit meiner Abiturprüfung in Mathe 1998 habe ich mich nicht mehr so dumm, so hilflos und ausweglos gefühlt wie bei der offenbar naiv von mir möglich gedachten Unmöglichkeit, in der dörflichen Stadt Ehu Town, zwischen Suzhou und Wuxi, eine pre-paid-Card für mein Handy zu kaufen.
Okay, man denkt, man nimmt sein Handy, Geld, seine Handy-Karte und ein Wörterbuch in einen der vielen großen „China Mobile“-Läden mit. Aber nichts zu machen. Nicht nur haben sie mich nicht verstanden, sie standen mit zehn Leuten um mich herum und telefonierten nach Leuten, die 3 Worte mehr Englisch zu können glaubten als sie, aber auch das war erfolglos. Keiner der Leute verstand meine notierten Worte „international call card for 200 Yuan“. „I am a little alien“ weiterlesen