20 Minuten, nachdem in Hessen die Wahllokale zur Landtagswahl geschlossen hatten, war für SPD-Chefin Andrea Ypsilanti die politische Karriere erst einmal vorbei. Sie ist von den Ämtern der Parteichefin und Fraktionschefin der hessischen SPD zurückgereten. So sagte sie es vor eine Gewimmel aus Jouralisten und Sozialdemokraten gegen 18:20 Uhr.
Die SPD hatte ersten Hochrechungen zufolge rund 23 Prozent der Stimmen erhalten und damit gut 13 Punkte verloren im Vergleich zur Abstimmung vor einem Jahr.
Thorsten Schäfer-Gümbel (von seiner Partei mit einem niedlichen Kürzel den Wählern auch als TSG vorgestellt), der SPD-Spitzenkandidat, der sozusagen mit dem Mut des Aussichtslosen Wahlkampf geführt hatte, übernahm kurz nach Ypsilanti das Mikrofon. Ein paar allgemeine Worte an Presse und Partei, die Niederlage eigestanden, was auch sonst.
Ein “Danke” an die zurückgetretene Parteichefin gabs nicht. Nicht mal eine Floskel. Kein Händedruck, nichts. Warum auch. Ypsilanti hat mit ihrem legendären Wortbruch, trotz anderer Vesprechen vor der Wahl doch mit der Linkspartei koaliere zu wollen, die Sozialemokraten in eine gravierende Krise gestürzt. Und selbst als die längst da war, wollte sie noch Partei- und Fraktionschefin bleiben – da kann man als Außenstehender nur den Kopf schütteln.
Die SPD hat in Hessen binnen eines Jahres alles verloren und nichts gewonnen. Da hätte sich TSG doch zu einer passenden Forumlierung durchringen können: “Danke für Nichts” – Aber selbst dafür ist Frau Ypsilanti bei ihren Parteifreunden derzeit wohl zu unbeliebt.