Folge II im knallharten Vergleich aus eigener Erfahrung. Rostock gegen Schwerin. Heute: Parkplatzsituation
Rostock schafft den Ausgleich: In der Großstadt ist jedenfalls kein Anwohnerparkausweis notwendig, um das Auto in einigermaßen erträglicher Nähe zu den angemieteten vier Wänden abstellen zu dürfen – jedenfalls in dem Viertel, in dem ich lebe. Es gibt auch keine Parkscheinautomaten. Einziges Manko in Rostock: Die Suche nach einem ordnungsgemäßen Stellplatz kann manchmal recht lange dauern.
In Schwerin geht rings um meine Unterkunft ohne Anwohnerparkausweis allerdings nicht viel. Oder irgendwie doch – man kommt in Kontakt: Schon zum zweiten Mal wurde ich nun von wohlmeinenden Nachbarn – die wie zufällig an meinem gerade abgestelllten Wagen vorbeischelnderten – freundlich darauf hingewiesen, dass an jener Stelle ein Anwohnerparkausweis zwingend vorgeschrieben sei. Als Alternative gibt es dann noch ein paar kostenpflichtige Kurzzeit-Parkplätze um die Ecke.
Eine Suche auf schwerin.de nach “Anwohnerparkausweis” liefert als Ergebnis allerdings: 0. Das liegt daran, wie ich nach zehn Minuten Rumgeklicke auf der Seite des Bürgerbüros herausfand, dass ein Anwohnerparkausweis im Bürgerbüro wohl eigentlich Anwohnerparkberechtigung genannt wird. Jedenfalls falle das in den Zuständigkeitsbereich jener Abteilung. Allerdings finden sich an jener Stelle keine weiteren Links, weshalb ich erneut die Suchfunktion bemühe. Allerdings liefert auch die Suche über das Suchfeld nach diesem Begriff als Terffermenge eine glatte 0. Das liegt nun wiederum daran, dass die Anwohnerparkberechtigung eigentlich doch Bewohnerparkkarte genannt wird (wie ich nach weiterem freudlosem Herumgeklicke herausfinde). Zumindest steht auf dem Formular, das man sich herunterladen kann… Nein, stopp. Auf dem Formular steht: “Antrag auf Erteilung einer Sonderberechtigung für Bewohner nach $45 StVO”.
Nun habe ich also schon mal den Antrag gefunden. Wenn ich jetzt noch irgendwo eine Angabe dazu finde, welche Preise denn für diese Anwohnerparkausweisberechtigungskarte fällig werden, wäre ich glücklich. Aber die Suche auf Schwerin.de nach dem Begriff “Bewohnerparkkarte” liefert – man ahnt es bereits – 0 Treffer.
Also schnell noch einmal “Sonderberechtigung für Bewohner nach $45 StVO” (o Treffer) und “Sonderberechtigung” (0 Treffer) eingegeben. Aus Spaß habe ich dann noch einmal auf schwerin.de im Suchfeld “Schwerin” eingegeben. Ergebnis: 0 Treffer. Immerhin weiß ich nun, dass diese Funktion noch in den Kinderschuhen zu stecken scheint.
Nachdem ich nun den Bereich “Lebenslagen a-z” und dort die Rubrik “Auto” ergebnislos durchforstet habe, bin ich gewissermaßen durch Zufall auf den Bereich “Bürgerservice” gestoßen. Dort findet sich wiederum die Rubrik “Sonderparkberechtigungen”. Wer darauf klickt, dem offenbart sich die gesamte Vielfalt an Ausnahmegenehmigungen für den ruhenden Straßenverkehr.
Nach einer Suche wie meiner wähnt man sich in jenem Moment am Gatter zum Schlaraffenland von Informationen, Formularen und Anträgen. Was es nicht alles gibt: “Parkerleichterung”, “Schwerbehindertenparkausweis”, Besucherparkausweis” und DA! (man verzeihe mir diesen Gefühlsausbruch): den Unterpunkt “Bewohnerparkausweis“. Wie herrlich. Nur noch ein Klick bis zum Bewohnerparkberechtigungsparadies…. Aber wo soll man hinklicken? Man kann nirgendwo hinklicken. Auf die Überschrift nicht und auf die Erklärung auch nicht: “Ausstellung von Parkausweisen für Bewohner in Parkzonen”. Immerhin steht rechts die Telefonnummer vom Bürgerbüro, das dafür zuständig ist. Au, fein, da rufe ich gleich morgen mal an… Nein. Doch nicht. Morgen ist Mittwoch. Da hat das Büro keine Sprechzeit.
Ich bin so kurz davor gewesen, aus purem Gnatz Schwerin einen Punkt abzuziehen. Aber auf Rostock.de findet man nicht mal die Hinweis auf den Link zu einem Be- und Anwohnersonderparkberechtigungsausweiskartenformular. Mit anderen Worten ist der Service-Aspekt unter diesem Gesichtspunkt noch schlechter. Aber wenigstens brauche ich diesen Ausweis in Rostock auch nicht. Deshalb also unterm Strich:
Rostock : Schwerin – 1:1
Was sind das für seltsame Maßstäbe? Wie wäre es mit einer Provinzskala, der Bräsigkeitsstufe oder gar einem TTT-Index-Vergleich?
Aus dem Ergebnis dieser Erhebung wird sich im Ergebnis der Bräsigkeitsfaktor errechnen lassen.
Das sind genau die Wettbewerbskategorien, die ich noch erhofft hatte. Vor allem bin ich auf die Versuchsaufbauten gespannt.
Vielleicht ist das aber auch nur eine Art Prüfung- wer das meistert, darf Schweriner werden ;-)
Irgendwie muss man ja das Fallobst aus der Stadt raus halten…
Für mich ist eh Schwerin der Gewinner und das mit dem bräsig überlese ich mal geflissentlich.
Nun gut. Ich nehme diese Herausforderung selbstverständlich an.
Kosten für diesen Parkdingsbums in Schwerin 30,70 € pro Jahr (Parkzone C).
Einfach mal ins Stadthaus gehen. Nach 5 min war bei mir alles fertich :) Und das kurz vor Feierabend.
Nicht schlecht. Mal sehen, ob ich es schaffe, dort morgen vorstellig… ach nein. Morgen ist ja Mittwoch. ;-)