So sieht ein gesunder Start in den Tag aus: Erdbeeren, Heidelbeeren und Kiwi-Hälften gabs zum Frühstück (neben anderen, nicht ausschließlich naturbelassenen Sachen). Nach einem anschließenden erholsamen Nachmittag am Strand von Prerow gabs dann noch einen wie immer sehr guten Tee in der Teeschale. Während wir dort saßen, ging über Halbinsel und Bodden ein knatterndes Gewitter nieder. Für fünf Minuten fiel sogar der Strom aus. Im Kerzenschein bei prasselndem Regen wars im urigen Café dadurch noch ein bisschen gemütlicher als sonst. Aber das war nur ein Vorgeschmack auf das richtige Unwetter: Auf dem Weg zurück ans Festland fuhren wir unter sintflutartigen Regengüssen hindurch. Vorteil: Auto ist jetzt wieder sauber. Foto: Christian Kohlhof
Monat: Mai 2009
Zertrümmerte Becher
Bei einem Unglücksfall in der Schweriner Küche von Christian Kohlhof sind am Abend zwei Trinkgefäße erheblich beschädigt worden. Die Becher mit historischen “Stenkelfeld”-Motiven liegen teilweise in Trümmern. Über die genaue Ursache ist noch nichts bekannt. Menschliches Versagen ist aber nicht auszuschließen. „Zertrümmerte Becher“ weiterlesen
Tanzende Pips
Wer braucht da halbnackte Striptänzerinnen, wenn man so einen Backgroundchor hat: Gladys Knight mit einem Klassiker, und natürlich mit den Pips (womit die Herren im Hintergrund gemeint sind, zu deren Aufgabe es nicht nur gehörte zu singen, sondern eben auch sich nach Auffassung der Band angemessen zu bewegen).
Schon damals (also 1973) war man der Meinung, dass eine gute Stimme und ein schönes Lied allein nicht reichen… Nun gut, das ist ja wenigstens auch tatsächlich ein schönes Lied.
Kawumm
Es plätschert leicht und dann blitzt es – jetzt gerade über Schwerin. Zwischen Blitz und Donner liegen 8 Sekunden. Dieses Mai-Gewitter ist noch sehr weit weg.
Aktenzeichen 4614
Mal wieder was für die Liste der Radioperlen: Eben auf ndr info gehört: Das Feature “Aktenzeichen 4614 – Stationen einer Kindheit”. Eine Frau berichtet über ihre Kindheit in Kinderheimen im Hamburg der 50er Jahre, von der Zurückweisung durch eine Pflegefamilie, Misshandlungen durch ältere Heimkinder, abfällige Bemerkungen der Betreuerinnen, über Ängste und Trauer. Auch fast 50 Jahre später beschäftigen die Frau die Erlebnisse immer noch so sehr, dass sie teilweise mit tränenerstickter Stimme erzählt. O-Töne vom damaligen Vormund, vom jetzigen Partner, dazu szenische Abschnitte wie in einem Hörspiel, Zitate aus ihrem Buch, Geräusche und Musik.
Beeindruckend und spannend. Radio zum Lauterdrehen. Das Feature “Aktenzeichen 4614” ist bereits im Jahr 2000 entstanden und lief heute als Wiederholung auf ndr info von 11:05 bis 12:00 Uhr.
Unter anderem anderen
Wir haben debattiert, Kollegen gefragt, Argumente ausgetauscht und uns angeschrien. Es hat alles nichts genützt. Es stand Aussage gegen Aussage. Ein kleiner Einblick in die Redaktionsarbeit:
Für einen Veranstaltungshinweis hatte ein Kollege in etwa Folgendes formuliert: “Das wird ein abwechslungsreicher Abend. Unter anderen mit Hans Schnickenfittich.” Es war dieses n, das die kollegiale Debatte über mehrere Hierarchie-Ebenen hinweg auslöste. „Unter anderem anderen“ weiterlesen
Speicher mal 4
Da ich gerade dabei bin, mich über diverses Computer-Gedöns zu ereifern, möchte ich den therapeutischen Effekt dieses Blogs nutzen und mir meine Empörung über folgenden Sachverhalt von der Seele schreiben:
Mindestanforderungen nennt man das, was Hersteller von Software angeben, was ihrer Meinung nach in einem Computer drinstecken muss, damit das Benutzen des Programms zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt. Laut Microsoft-Homepage sollen für Windows-XP in diversen Varianten neben anderen Dingen auch 128 MByte Arbeitsspeicher reichen. Wer einmal an einem derart ausgestatteten Rechner eine Datei anlegen oder auch nur den Maus-Zeiger verschieben musste, weiß, dass diese 128 ein eher theoretischer Wert ist. Sony hat trotzdem vor 7 Jahren Notebooks mit diesem Arbeitsspeicher verkauft. In diesem Zusammenhang ist es erstaunlich, mit welch einzigartiger Geduld durchschnittliche Computernutzer es jahrelang ertragen, dass der Officeassistent Karl Klammer ruckartig und im Schneckentempo seine nervigen Kommentare auf den Bildschirm schiebt.
Weil ich der Buchhändlerin meines besonderen Vertrauens einen Gefallen tun wollte, orderte ich einen Speicherriegel mit 512 MB und PC133-Takt. Das ist die maximale Größe für ihren Typ Notebook, wie eine Abfrage auf der Sony-Homepage unter Angabe von Produktnummer und Seriennummer ergab. Dort kann man sogar lesen, dass in dem Gerät 128 MByte mit 133er-Takt stecken. Beim Aufschrauben staunte ich dann nicht schlecht: Der Takt des Bausteins lag laut Aufdruck bei 100. Da hat also jemand noch ein bisschen mehr sparen wollen – aber mehr Leistung war wohl vor 7 Jahren für 1400 Mark wohl nicht zu erwarten…
Jetzt ist der Rechner allerdings kaum wiederzuerkennen. Mit seinem verfierfachten Arbeitsspeicher lässt er Karl Klammer so schnell wieder verschwinden, wie dieser aus dem Nichts auftaucht. Allein das wars schon wert. Und auch des Menü zum dauerhaften Ausblenden dieses kleinen Kerls erscheint jetzt zeitnah. Ach, wie herrlich.
PS: Ja, diese Geschichte ist das Veröffentlichen eigentlich gar nicht wert, belanglos wie sie ist. Aber mir hats geholfen, sie zu schreiben. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Gmrblfjx!-LaTex
Eigentlich weiß ich nur eine Sache über LaTex: Dass man es “Latech” ausspricht – ach ja: und dass es sich dabei um eine Art Satzsystem, besonders für naturwissenschaftliche Texte handelt. Tex ist eine Seitenbeschreibungssprache, ansatzweise vergleichbar mit HTML zum Beispiel. LaTex wiederum ist sozusagen ein Paket mit Makros und Befehlen. Der Vorteil soll sein, dass man damit besonders präzise Texte, vor allem aber Formeln setzen kann. Das tut man, indem man im Quelltext herumfuhrwerkt. Einen Klickibunti-Editor à la Word oder Dreamweaver oder was auch immer gibt es nicht. Ich kenne jedenfalls keinen. Ist ja auch egal.
Die Marmeladeurin meines besonderen Vertrauens jedenfalls hat sich bereit erklärt, eine in der Peergroup entstandene Dissertation zu korrigieren – und die liegt in Form von tex.-Dateien vor. Seit Stunden beschäftige ich mich nun damit, geeignete Software auszuprobieren, Zusatzpakete herunterzuladen und LaTex zu verstehen. Und ja, am besten sollte die korrigierte Version des mehrere hundert Seiten starken Textes gestern wieder beim Autor sein. Es ist ja nicht so, dass ich auf solche Herausforderungen bloß gewartet hätte. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass es noch eine angenehmere Art geben kann, das Wochenende zu verbringen. Sobald ich den Nutzen und Frommen dieses Latech-Dingens einigermaßen durchschaut habe, werde ich gern ein Exzerpt meines Erkenntnisgewinns hier preisgeben. Zu irgendetwas muss das alles ja gut sein.
An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen und ein Werk zitieren, dessen Lektüre mich in meiner Jugend stark geprägt hat: Es sind die Comic-Abenteuer von Clever&Smart und der darin mannigfaltig verwendete Fluch “Grmblfjx!”. Ich finde, der passt.
PS: Immerhin wird mir dieser Eintrag ein par Suchmaschinentreffer von Leuten liefern, die nach irgendwelchem Latex-Zeugs für quietschende Stunden zu zweit suchen. Schließlich beschert mir auch der Eintrag Ultra-Porno in steter Regelmäßigkeit Besucher aus allen Schichten, Milieus, Gruppen und Ecken dieser Welt…
Star Trek
Also, der neue Film: Ist schön geworden. Oft sehr schnell geschnitten, rasante Ballerei im All, dazu auch handfeste Auseinandersetzungen auf der Brücke. Dazu gibt es auch sehr amüsante Szenen, zum Beispiel, wenn Pille McCoy mit Absicht James T. Kirk krank macht, um ihn als seinen Patienten an Bord der Enterprise zu bringen: Der künftzige Captain kann plötzlich nicht sprechen, wird ohnmächtig, bekommt dicke Hände – und das alles, während er der Besatzung klar machen will, dass man in eine Falle fliegt.
Die Geschichte ist spannend und beantwortet die Frage, wie Kirk, Spock, Pille und Uhura ausgebildet wurden und wie sie zu einem Team wurden. Der Konflikt zwischen dem stets um Logik bemühten Vulkanier Spock und dem eher aus dem Bauch heraus handelnden Draufgänger Kirk steht dabei im Mittelpunkt.
Die Ur-Enterprise ging vor gut 40 Jahren zum ersten Mal auf Sendung. Die Filmtechnik hat natürlich inzwischen einen Quantensprung gemacht. Die Kulisse im neuen Kinofilm ist deshalb selbstverständlich bombastisch – aber trotzdem finden sich ein paar Erinnerungen an die Ur-Fassung: Das Piepen und Fiepen der Bordcomputer hat überlebt.
Die Story ist spannend, manchmal auch ein bisschen verwirrend, schließlich spielen auch Zeitreisen eine Rolle. Tiefpunkte gibt es kaum, am unnötigsten ist aber wohl die Szene, die Kirk auf einem eisigen Planeten zeigt, auf dem er vor gigantischen, bestialisch brüllenden, blutrünstigen Ungetümen flieht. Diese Biester wirken vor allem wegen ihrer viel zu schnell animierten Bewegungen irgendwie unpassend – und erinnern sowieso an eine Ice-Age-Version von Dune, dem Wüstenplaneten. Und dann ist da noch die Szene, in der Spock sich in einem Shuttle auf einen Sessel setzt. Als der Sitz sich automatisch dreht, sagt Spock sein bekanntes: “Faszinierend”. Wer Spock kennt, weiß, dass den Halbvulkanier eigentlich ganz andere Phönomene und Erscheinungen zu einem solchen Ausspruch inspirieren – ein beweglicher Stuhl gehört sicherlich nicht dazu. Das Zitat hätte an anderen Stellen wohl besser gepasst.
Aber das sind Kleinigkeiten. Der Film ist empfehlenswert! Viel Spaß.