Wie sagt man?

Notruf aus Lettland: “Christian, unser Unternehmen will der deutschen Botschaft einen Brief zum 3. Oktober schicken. Wie sagt man: Herzlichen Glückwunsch zum Tag der Deutschen Einheit? Oder Herzliche Grüße?” – Tja, das diplomatische Parkett ist ein äußerst glattes, da will man ja ungern was Falsches sagen. Nach längerem Überlegen kam ich zum dem Schluss, dass “Herzliche Glückwünsche” durchaus passend klingt. Wie sind hier die Meinungen?

Wahlbeteiligung

Ich lebe in einem Bundesland, in dem 36,9 Prozent der Wahlberechtigten es vorgezogen haben, lieber nicht zur Bundestagswahl zu gehen. Bei allem Verständnis für materielle Sorgen wegen Arbeits- und Perspektivlosigkeit, die einen vielleicht an der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft von Parteien und Personen zweifeln lassen, kann ich es trotzdem nicht verstehen, dass man sich dazu entschließt, nicht über die Zusammensetzung des Parlaments mit abstimmen zu wollen. Schließlich darf man vom Staat einiges erwarten, das darf umgekehrt aber auch der Staat von seinen Mitgliedern. Aber vielleicht sind das ja alles nur ehemalige SPD-Wähler, die aus lauter Verzweiflung nicht wussten, was sie wählen sollten.

wahlbeteiligung_btw_2009

Diese Karte von der Internetseite des Landeswahlleiters jedenfalls zeigt die Wahlbeteiligung im Nordosten in jedem einzelnen Wahlbezirk. Den Negativ-Rekord in Sachen Wahlbeteiligung hält in Mecklenburg-Vorpommern die Gemeinde Bibow zwischen Wismar und Schwerin. Dort lag die Beteiligung an der Bundestagswahl bei gerade mal 34,7 Prozent, da sind also 65,3 Prozent der Wählerinnen und Wähler nicht hingegangen zum Wahllokal. In absoluten Zahlen: Von 334 Männern und Frauen hatten nur 116 das Bedürfnis, Ihr Wahlrecht zu nutzen. Geradezu vorbildlich hingegen der Ansturm auf die Wahlkabinen in Beseritz in Mecklenburg-Strelitz. 86,2 Prozent aller Wählerinnen und Wähler waren da. Das ist kein Trost, und auch die Tatsache, dass in Sachsen-Anhalt die Beteiligung noch niederiger lag als in Mecklenburg-Vorpommern, hilft nicht weiter.

Und wie sieht es in Rostock und Schwerin aus? Der Unterschied in der Wahlbeteiligung liegt bei 0,3 Prozentpunkten. Schwerin 65,8, Rostock 65,5 Prozent Wahlbeteiligung. Hm, das ist kaum ein Unterschied, da kann man im knallharten Städtevergleich keine Punkte vergeben. Es bleibt also bei

Rostock:Schwerin – 2:4

(Rohdaten und Tabellen mit dem vorläufigen Endergebnis gibt es auch beim Bundeswahlleiter. Analysen zu Wählermotiven und Wählerwanderungen von InfratestDimap stapeln sich bei wahl.tagesschau.de)