Facebook-Ortung

Facebook, diese….! Neuer Service: Facebook-Orte. “Places” gibt an, wo man selbst gerade ist. Problem: In manchen Profilen ist diese Funktion automatisch eingeschaltet. Bei mir in den benutzerdefinierten Einstellungen sah das eben so aus:

Man muss sich durch das Untermenü der benutzerdefinierten Einstellungen klicken, um dann die Einstellung so zu ändern, dass man erstens nur selbst den Ort angezeigt bekommt, an dem man gerade ist. Es reicht allerdings, das Häkchen bei der zweiten Option zu entfernen, um nicht in der langen Liste der Personen angezeigt zu werden, die gerade beim NDR in Schwerin anwesend sind… mal so als willkürliches (und bislang theoretisches) Beispiel. Besonders tricky ist aber die eigentliche Funktion dieses Lokalisierungs-Features. Freunde können nämlich auch eintragen, wo man selbst gerade ist – aus diesem Grund gibt es jetzt die neue Einstellungsoption “Freunde können angeben, dass ich mich an einem Ort befinde”, etwas weiter unten in den Einstellungen für “Dinge, die ich teile”. Dies war in meinem Konto nicht automatisch aktiviert, die Dropdown-Liste stand auf “Auswählen” und bietet die Option “Gesperrt”. Eine deutschsprachige FAQ bei Facebook habe ich zu diesem Feature noch nicht gefunden. Das dürfte auch daran liegen, dass dieses Feature laut offiziellem Facebook-Blog seit heute zwar verfügbar ist, aber nur in den Vereinigten Staaten.

Das Konzept, das dahinter steckt, erklären die Facebook-Leute so. Man ist mit seinem I-Phone oder anderem Web-fähigen Mobiltelefon an einem Ort, der einem gefällt – und dann nutzt man in der passenden App den Knopf, der bei Facebook angibt, an welchem Ort man sich gerade befindet. Facebook bietet dazu eine Funktion an, die angibt, wer außerdem noch in der Nähe ist. Man soll eben nie wieder “aus Versehen” ein Treffen mit Freunden verpassen müssen. Die Idee ist ja nett, aber warum ist das alles bei vielen Accounts standardmäßig eingeschaltet? Zwar ist in den Ursprungseinstellungen angegeben, dass nur “Freunde” den eigenen Standort erfahren dürfen – aber nicht bei jedem sind alle Facebook-Freunde auch Freunde im klassischen Sinn, sondern vielmehr “Kontakte”.

Zusammenfassend: “Places” verrät, wo man gerade ist, wenn man a) dies in seinem Mobiltelefon angibt und b) die persönlichen Einstellungen des Facebook-Accounts so eingestellt hat, dass dies veröffentlicht wird. Letztere Funktion ist in vielen Profilen standardmäßig aktiviert. Ich finde, Facebook sollte sie standardmäßig de-aktivieren…. Auch wenns bislang Nutzer außerhalb der USA noch nicht betrifft.

Anleitungen, wie man dieses Orte-Feature abschaltet, findet man hier (bei Caschys Blog auf stadt-bremerhaven.de) und hier (Eintrag auf “gilly’s playground”).

Ich habe selten etwas so Unübersichtliches wie die Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook gesehen. Die Untermenüs wirken geradezu unheimlich – als sei es gar nicht gewünscht, dass man Zusatzfunktionen abschaltet oder einschränkt. Wie lange haltet Ihr es noch bei Facebook aus?

Autor: Christian

Der Verfasser aller Beiträge auf kohlhof.de

9 Gedanken zu „Facebook-Ortung“

  1. Diese Dimensionen rein ins Private macht ja jeder freiwillig mit. Street view von Google lässt grüßen …

  2. Ja, ok, bei Street view machen du und ich und alle anderen nicht freiwillig mit. Aber den Aufreger über Facebook (steht heute auch groß in unserer Tageszeitung) verstehe ich dann trotzdem nicht, eben dort muss sich ja keiner freiwillig beteiligen … Bringt all diesen Plattformen einen Haufen Kohle und viele sind sich überhaupt nicht im Klaren darüber, was sie eigentlich alles von sich verraten und wofür?

  3. Nachdem ich mir das empfohlene Video von arlehm angesehen habe, dachte ich zum Schluss: Märchenstunde beendet. Genau so kommt das rüber (für mich). Zielgruppe: Teenies – nur die sind in aller Regel noch nicht geschäftstüchtig … (welchen Erwachsenen kann man sonst so ansprechen wie in diesem Info-Video?).
    Und leider nehmen wohl viel zu wenig Eltern genau das ernst:

    http://schau-hin.info/

  4. @Pierichen. So wie extra3 vom NDR eine bekannte Teeniesendung (seit 1976) ist, ist die Titanic ja auch eines der bekanntesten Teeniemagazine.

  5. Aha, jetzt wurde ich aber aufgeklärt … Ich weiß wohl, dass sich alle Welt auf Facebook tummelt, sonst hätte der rasende Reporter wohl kaum einen Beitrag eingestellt mit genauer Anleitung. Und meine Bemerkung war schon sehr ironisch gemeint, aber auch den Ernst nicht vergessen, siehe den Link.
    Nur, wie das Video rüberkommt, sollst du dich bei Facebook unter lauten Freunden fühlen, denen kannst du ja ruhig alles erzählen – deswegen Märchenstunde und genau so spricht der Typ auch.
    So und deswegen kann ich keinen Unterschied zwischen Google Street view und Facebook – oder welche Plattform auch immer – erkennen. Ob nun freiwillig oder nicht! Aber jedem Tierchen sein Pläsierchen …

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