Aus dem Augenwinkel sah ich ihn, als ich eben die Heizung aufdrehte und dabei mein Blick aus dem Fenster fiel. Das Tagpfauenauge saß in den letzten Strahlen der lauwarmen Spätoktobersonne außen am Fensterrahmen, während ich drinnen den Thermostaten auf 21,5 Grad Celsius einstellte. Seine zarten Flügel zitterten leicht, was auch am zaghaften Herbstwind gelegen haben mag. Vermutlich wird er dort ausharren, bis er den irdischen Weg alles zauberhaft sommerlich-zerbrechlichen geht, vermutete ich, während ich mit der Kamera ein Erinnerungsfoto schoss. Dann plötzlich flatterte er munter auf, gerade so, als wäre heute der Tag, an dem die Sommerferien beginnen, schwang sich auf Richtung Sonne und wurde kleiner und kleiner – und mir war so, als hörte ich irgendwo ganz leise Nicole singen…