Explosionsartig

Fotos mit allen Details: Todd McLellan nimmt Alltagsgegenstände auseinander, legt alles nebeneinander und fotografiert das dann.

Aus wievielen Einzelteilen besteht eigentlich so ein alter Radiowecker mit umklappenden Stunden- und Minutenplättchen? Wenn Sie zur Beantwortung dieser Frage bitte selbst nachzählen wollen…:

Bestandteile eines Radioweckers
Packungsinhalt: ein Radiowecker. Fotograf Todd McLellan hat Alltagsgegenstände tagelang auseinandergenommen - und dann abgelichtet. Foto: Todd McLellan

Ja, sie haben Recht: Auch wenn alles ordentlich nebeneinander liegt, wird diesen Radiowecker so schnell niemand wieder zusammenbauen. Warum auch… Das Ding ist jetzt Teil einer beachtenswerten Fotoserie. Der Fotograf Todd McLellan hat sich die Mühe gemacht, das Radio in seine Bestandteile zu zerlegen. Er hat nicht nur bloß alle Einzelteile fotografiert, sondern sie außerdem auch noch für weitere Bilder in mehreren Ebenen arrangiert, so dass es aussieht, als würden die Gegenstände gerade in diesem Moment explosionsartig auseinanderfliegen.

Das macht man nicht an einem Nachmittag. Todd McLellan schrieb mir, dass das Auseinandernehmen, Arrangieren und Fotografieren gut und gern 3 Tage dauert. Diese Mühe lohnt sich. Auf seiner Homepage zeigt Todd McLellan außerdem ein Zeitraffervideo, wie der Radiowecker in seine Bestandteile zerlegt wird.

Skizze eines Motors
Einfach zusammenstecken. Skizze eines Oldtimer-Motors

Ingenieure und Konstrukteure fertigen ja gern von vielen Produkten Explosionszeichnungen an. Das sind oft großformatige Skizzen, auf denen jedes Bauteil zu sehen ist und wo es hingehört. An diese Explosionszeichnungen erinnert Tod McLellans Fotoserie. Weitere sehenswerte Bilder zeigen unter anderem eine zerpflückte Schreibmaschine, eine Uhr und einen Rasenmäher.

Witz-Plagiate

Jede Menge Zu-Guttenberg-Witze (selbstverständlich alle geklaut) – welcher gefällt Ihnen am besten. Um Ergänzungen wird, gern auch ohne Quellenangabe, gebeten.

An dieser Stelle zitiere ich mich gern mal selbst (und verzichte dabei auf eine Fußnote, wie es inzwischen gesellschaftsfähig zu sein scheint):

“Zu Guttenberg,…
…um wahr zu sein”

Der Bundesverteidigungsminister scheint ja seit gestern zu glauben und hoffen, dass es mit ein paar wohlfeilen Worten im Bundestag ausgestanden ist mit dieser hässlichen Plagiatssache, den zahlreichen Textstellen, die er in seiner Doktorarbeit nicht als Zitate gekennzeichnet und mit Quellenhinweisen versehen hat, nach dem schrittweisen Eingeständnis, dass nicht die Vorwürfe gegen ihn “abstrus” seien, sondern dass er vielmehr “Blödsinn” geschrieben habe – nach all dem also sind inzwischen jede Menge Guttenberg-Witze zusammengekommen. Bei Facebook haben einige Mitglieder inzwischen die Guttenberg-Woche ausgerufen: Es geht darum, irgendeine Statusmeldung einfach zu kopieren und selbst zu posten – ohne Quellenangabe natürlich.

Und die gesammelten Witze stelle ich jetzt hier – selbst-ver-ständ-lich, und ich betone selbst-ver-ständ-lich – ohne Quellenangabe mal zur Abstimmung. Handwerkliche Fehler bitte ich zu entschuldigen. Sie sind bestimmt sowieso nciht von mir. Also: Klicken Sie mit, sie dürfen auch gern mehrfach abstimmen. Wird schon niemand merken. Außerdem machen das ja alle so. Erst recht ja wohl Familienväter…

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Wenn Sie noch einen ganz tollen Witz finden, dann kopieren Sie ihn gern hier unten rein.

86% bestätigte Irrelevanz

Ein winziger Packungsaufdruck auf einer Kosmetikschachtel: Ein Chemiekonzern gibt im Kleingedruckten zu, dass die Wirksamkeit seines Produkts eigentlich kaum jemand bestätigen kann.

Hüstel… Männer und Kosmetik, also nun ja. Wie auch immer. In meinem Badezimmerschrank steht auch eine grell-orange Pappschachtel mit einem Tiegel, der wiederum irgendsoein Wunderzeugs enthält. Ich habe es mir nicht selbst gekauft, sondern habe es von treu sorgender Seite geschenkt bekommen – und sollte das wohl als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen… oder wie? Äh, also, ich schweife ab, bevor ich angefangen habe….

Wohlan: Es geht um ein Mittel gegen müde Männerhaut, die eben jenes Produkt “bekämpfen” würde, wie es an der Seite im Kleingedruckten heißt. Und siehe da: Das muss ja eine geradezu sensationelle Tinktur sein, die da aus auf Grundlage einer “patentierten Formel” entwickelt wurde.

Packungsaufdruck
Das klingt doch ebenso verlockend wie überzeugend: 86% bestätigte Wirksamkeit.

Die Tinktur will für eine “Anhaltende Ausstrahlung” sorgen. Es gebe sogar “86% bestätigte Wirksamkeit”. Mal abgesehen davon, dass ja auch ein vollkommen abgespanntes, verbrauchtes, aschfahles Gesicht eine ganz besondere Botschaft ausstrahlen kann, und somit das Produkt gar nicht zwangsläufig zu einem frischeren Aussehen führen muss, interessiert natürlich vor allem das kleine weiße Sternchen hinter “Wirksamkeit”. „86% bestätigte Irrelevanz“ weiterlesen

Geplant minderwertig

Wie Unternehmen die Lebensdauer ihrer eigenen Produkte absichtlich verringern – Video einer Dokumentation, die neulich auf arte zu sehen war.

Plötzlich meldet der Drucker, er sei irreparabel kaputt – und man hat das Gefühl, dass die Maschine lügt. Glühbirnen brennen schon nach kurzer Zeit durch. Fenster schließen nicht mehr richtig. Und die Werkstatt teilt mit: Reparaturen lohnen sich nicht, kaufen Sie das Nachfolgemodell. Bei arte lief vor einigen Tagen eine erstaunliche Dokumentation über “geplante Obsoleszenz”. Mit diesem Begriff wird die Strategie von Unternehmen bezeichnet, die Lebensdauer ihrer eigenen Produkte absichtlich zu beschränken. Ziel: Mehr Umsatz, mehr Einnahmen, mehr Marktanteile. Wem nützt schon das eigene Produkt, wenn es nicht kanputt geht. Irgendwann haben ja alle eines. Absolut verrückt. Die Folgen: Der zwangsläufig vorzeitig aussortierte Elektroschrott zum Beispiel landet in Afrika.

Der Film dauert gut 75 Minuten und liefert ebenso erstaunliche wie erschütternde Einblicke in Firmenstrategien, die nicht neu sind. So hat ein Monopol von Glühlampen-Herstellern in den 1920er Jahren erreicht, dass die Lebensdauer von Glühbirnen drastisch gesenkt wurde. Und Wissenschaftler hatten sogar vorgeschlagen, für zahlreiche Produkte eine staatlich festgelegte Höchstlebensdauer mit Pflicht zur Produktabgabe einzuführen.

Kopfschütteln garantiert.

Stellenweise hinkt die Tonspur im Video leicht dem Bild hinterher… wahrscheinlich auch so ein Verschleiß-Ding…

Volkstheater Rostock: Geschlossene Veranstaltung

Das Große Haus des Rostocker Volkstheaters ist geschlossen, weil man festgestellt hat, dass es dort brandgefährlich ist. Eigentlich komisch, dass das erst jetzt passiert ist…

Im Großen Haus des Volkstheaters in Rostock finden ab sofort und wohl mindestens bis Ende Mai keine Vorführungen mehr statt. Das Theater wurde geschlossen.

Leere Stuhlreihen im Theater
Für Besucher zu gefährlich: Das Große Haus in Rostock bleibt leer. Foto: Quellenhinweis siehe unten.

Grund sind Mängel beim Brandschutz – so hieß es heute auf einer Pressekonferenz der Stadt mit Oberbürgermeister Roland Methling und Bausenator Holger Matthäus. Ganz ehrlich: Verwundert kann darüber eigentlich niemand sein. Das Innere des Hauses verströmt im Publikumsbereich den Charme einer bröselnden Ruine. Seit Jahren, ach, seit Jahrzehnten träumt die Hansestadt von einem Theater-Neubau – nur bezahlen könnte bzw. will das dringend notwendige Projekt nach jetzigem Stand niemand: Die Stadt nicht, das Land nicht, keiner. Trotzdem: bis 2018 will die Stadt ein neues Theater bauen. Träumen ist ja erlaubt. „Volkstheater Rostock: Geschlossene Veranstaltung“ weiterlesen

Eis-Zeit am Schweriner See

Teile des Schweriner Sees hängen derzeit an dessen Ufer: Mächtige Eiszapfen und Eispyramiden haben Äste, Zweige, Stämme und Halme erstarren lassen.

Eiszapfen an einem Weidenzweig
Eisiger Vorhang - Teile des Schweriner Sees hängen jetzt in den Bäumen an dessen Ufer.

Auf dem Weg in den Feierabend bin ich heute einfach mal falsch abgebogen. “Es kann ja nicht schaden, noch kurz am Schweriner See entlang zu bummeln”, dachte ich noch so bei mir – und wurde wenig später mit einem eisigen Schauspiel konfrontiert. Der Wind hat in den vergangenen Tagen das Wasser ans Südufer gepeitscht. Gischt ist an Ästen, Halmen, Stämmen und Sträuchern erstarrt. Alles ist mit einem dicken Panzer überzogen. In den teilweise armdicken Eiszapfen hängen Reste von Blättern und ein bisschen Sand vom Grund so wie Mücken im Bernstein.

von Eis umhüllter Zweig
Einfach nur sehenswert: dicke Eiskruste auf dünnem Zweig

Das Wasser in Ufernähe ist gefroren, tellergroße Eisschollen hat der Wind zusammengeschoben. Weiter draußen ist das Wasser noch offen. Dort krächzen Möwen und schnattern Enten – aber über allem liegt das zarten Klirren und Säuseln des Eises, das von der Stelle herüberschwappt, wo der Wind weiter kleine Schollen zusammenstoßen lässt. Manchmal klingt es so wie der Tür-Gong im Esoterik-Laden, und dann plötzlich klingt’s in etwa so wie das Jaulen in Eisenbahngleisen, wenn der Zug noch weit entfernt ist.

Und da war es einfach nötig, noch mal ein paar Fotos zu machen, auch wenn hier in den Kommentaren schon dazu aufgerufen wurde, den Winter nun endlich zu beenden… ;-) Warum? Ist doch schön…

dürre Zweige unter dickem Eispanzer
Das Ufer des Schweriner Sees wirkt unter der dicken Eislast wie erstarrt.

Darß im Winter

Im Darßwald kann man sich im Winter ganz besonders einsam fühlen. Kilometer für Kilometer trifft man auf den schnurgeraden Wegen keinen einzigen Menschen. Fotos vom Ausflug zu zugefrorenen Mooren und einem ehrwürdigen Leuchtturm.

Fünf Tage Fischland, Darß und Zingst im Winter können sehr erholsam sein. Hier ist Teil 2 mit Bildern – diesmal vom Darßwald und vom Leuchtturm Darßer Ort. Teil 1 der Galerie gibts ja hier gleich nebenan.

Zingst im Winter

Bilder vom Kurzurlaub auf dem Zingst.

Ja, der Zingst heißt tatsächlich “der Zingst” – obwohl hier ja von einer Halbinsel die Rede ist. Im Sommer stapeln sich hier zigtausende Touristen. Im Winter ist es hier eher einsam. Auch im Ostseebad Zingst auf dem Zingst. Und das ist doch die Gelegenheit, für ein paar erholsame Tage sozusagen auf der Halbinsel vor der Rostocker Haustür. Man kann dann auch stundenland Fahrrad fahren, ohne jemanden zu treffen. Der eiskalte Ostseewind ist dann allerdings eine frostige Zumutung. Trotzdem, einige Cafés haben ja trotzdem geöffnet. Und man muss ja auch nicht jeden Tag radeln bei dem Winterwetter – schließlich sind in anderen Landesteilen zur selben Zeit mehrere Zentimeter Neuschnee gefallen. Dies sind ein paar Eindrücke vom ersten Tag auf dem Zingst. Weitere folgen hoffentlich.

Leid ertragen am Valentinstag

“To bear misery” ist eine Formulierung im Englischen, die wohl so viel bedeutet wie “Leid ertragen”. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis jemand eine Comedy-Serie mit einem Misery-Bear erfindet, einem Teddy, bei dem gar nichts rund läuft – und der tapfer sein Leid erträgt. Die gute alte BBC hat inzwischen einige Kurzfilme mit einem knuffigen, aber vollkommen erfolglosen Plüschbären veröffentlicht. Im Job, beim London-Ausflug… eigentlich geht immer irgendetwas schief. Auch am Valentinstag. Dabei fängt es so gut an… ;-)

Auf den leidenden Bären bin ich bei Stefan Niggemeier aufmerksam geworden, der in seinem Blog fast jeden Sonntag ein Video mit etwas Flauschigem veröffentlicht.