Es gibt Dinge, die passieren einem nur in Schwerin. Und das ist auch gut so. Mir passieren diese Dinge dann allerdings öfter. Das wiederum ist schlecht. Schon beim ersten Mal in dieser Angelegenheit, war meine Laune arg getrübt. Es war ein sehr früher Morgen – und zu dieser frühesten Stunde wollte ich gerade zum Funkhaus aufbrechen. Irgendein Mftlbrnft hatte allerdings mit seinem Fahrradschloss nicht nur seine Gurke gesichert, sondern auch gleich noch mein Bike mit gefesselt.
Als ich diesen Umstand und mein damit verbundenes späteres Erscheinen telefonisch im Funkhaus angekündigt hatte, hörte ich im Auflegen noch, wie die halbe Technik-Abteilung in brüllendes Gelächter ausbrach. Nun gut, dachte ich damals, dann ist mir das eben mal passiert – und jetzt geschieht so etwas nie wieder.
Ich hatte den Fall schon fast vergessen und meinen 40 Minuten währenden Morgenspaziergang durchs schlafende Schwerin verdrängt, da stand ich also heute am Fahrradständer am Bahnhof… Tatsächlich ist es wieder passiert. Irgendein Depp hat sein Fahrradschloss auch um mein Zweirad geschwungen. Nun steht es da. Und ich war wieder mal zu Fuß unterwegs.
Ich frage mich, woran das liegt. Ein rascher Blick in Vorlesungsverzeichnis der Volkshochschule verrät: Es gibt keinen Kurs “Fahrräder rücksichtsvoll sichern”. Vielleicht wäre ein Lehrgang wie dieser in einer Stadt wie dieser aber doch mal dringend nötig.