Mit Noppen durch den Schnee

IMG_0320
Steht auch drauf: Winterreifen fürs Fahrrad.

Es hat geschneit. Die ganze Nacht. Nicht wenig, und das bei Temperaturen um null Grad. Gute Gründe also, heute morgen nicht aufs Fahrrad zu steigen. Eisigfeuchter Pappschnee, von den ersten Autoreifen zu glitschigen Buckelpisten verpresst, da legen manche sich schon beim Gedanken daran lang hin, brechen sich im Ernstfall liebgewonnene Extremitäten und jammern rum. Das wäre mir sicherlich auch passiert – aber ich habe jetzt Noppen. Genauer genommen Reifen mit Noppen. Winterreifen fürs Rad, mit jeweils gut 120 kleinen Metall-Spikes.

 

Allein auf der Fahrt hin zur Arbeit haben mir die kleinen Dinger bestimmt zehn Mal den Hintern gerettet. Jedes Mal, wenn das schneematschenasse Reifengummi ausbrechen wollte, griffen die Metallspitzen ein. Tatsächlich reichen die kleinen Stahlnupsies aus, das Fahrrad in der Waagerechten zu halten. Der Grip, den die Spikes bieten, ist erstaunlich. Zwar sind die Metallnägel auch keine Garantie fürs Überleben, wenn man hasenartig Haken schlagend über vereiste Winterwege brettern wollte, aber sie halten einen aufrecht und in der Spur. Man muss aber erst mal Vertrauen schöpfen, dass die Spikes tatsächlich mehr Sicherheit bieten.

Laut Hersteller ist es übrigens nicht nötig, die Reifen zu demontieren, sobald Tauwetter die letzte Schneeflocke hinweggerafft hat. Die Winterreifen mit Spikes sollen mehrere tausend Kilometer auch auf normalem Untergrund aushalten. Einzig das säuselnde Fahrgeräusch deutet dann noch darauf hin, dass diese Räder Noppen haben.

Differenzierter Flexpreis

Da dachte ich: frag ich doch mal nach. Seit der letzten Preisrunde bei der Bahn kostet die Fahrt mit dem Intercity zwischen Rostock und Schwerin 10,75 Euro, egal wann (mit Bahncard 50 in der Zweiten Klasse). Dachte ich. Heute sollte die Reise in den Feierabend dann allerdings 11 Euro kosten. Darauf ich:

Und die Bahn voll so krass am Antworten:

“Differenzierter Flexpreis” – das hatte ich tatsächlich verpasst. Seit Dezember ist er Teil des Tarifkonzepts. Flexpreis, Flexpreis, das hieß bislang ja nicht, dass der Preis flexibel schwankte, sondern dass man den Fahrschein flexibel nicht nur in einem Zug auf der Strecke, sondern für jeden beliebigen nutzen konnte. Nunmehr ist also nicht nur die Zugwahl flexibel, sondern auch der Preis, je nach Tag.

Nun gut, 25 Cent pro Fahrt freitags, das ist wohl zu verschmerzen. Für längerfristig zu planende Reisen ist nun wohl ein Sparpreis empfehlenswert – trotz dessen Zugbindung. Das Projekt differenzierter Flexpreis ist zunächst auf ein Jahr begrenzt.

Differenziert, differenziert, das kannte ich bisher nur von einigen Abfahrtzeiten. Diese wird es dann sicherlich auch auf jeden Fall noch in ein paar Jahren geben.

Präsidenten-Statistik

In den USA ist heute ja ein wichtiger Tag. Neue Amtsinhaber genießen ja in der Regel eine Art Schonfrist von 100 Tagen, in der sie Zeit haben, sich an die neue Aufgabe zu gewöhnen, einzuarbeiten, allen mal Hallo zu sagen und so weiter. Aber sie mäandern ja auch nicht einfach nur so rum, sondern arbeiten. Der designiserte neue Herr im Weißen Haus hat ja auch schon einen gewissen Tatendrang zum Ausdruck gebracht (bitte beachten Sie mein Bemühen, dies alles wertfrei zu formulieren).

Infografik: Knackt Trump den Roosevelt-Rekord? | Statista

Statista hat grafisch aufbereitet und eingedeutscht, wie viele Gesetze frisch ernannte US-Präsidenten in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit erlassen haben. Mit Gesetzen sind in diesem Fall Regeln, Verordnungen und Erlasse gemeint, die in den direkten Zuständigkeitsbereich des US-Präsidenten fallen. Franklin D. Roosevelt führt die Liste mit weitem Vorsprung an. Aber, so mag man einwenden, es kommt ja nicht nur auf die Quantität, sondern vor allem auf die Qualität der Entscheidungen an.

Grundlage für diese Grafik ist wiederum unter anderem eine umfangreiche Analyse auf FiveThirtyEight.

Einfach nur böse

Kurzzeitig gestern Abend in den Twitter-Trends: Der Hashtag #bösekinderfiguren – im Ergebnis eine lustige Wortspiel-Challenge. Hier eine kleine Auswahl gelungener Namensänderungen.

Tag 2 nach dem Hochwasser

Inzwischen ist auch in Heringsdorf und in Sellin der Wasserstand wieder gesunken. An diesen beiden Stellen scheint die Sturmflut allerding recht glimpflich abgelaufen zu sein – zumindest was den Eindruck angeht, den die Webcambilder vermitteln.

Heringsdorf

Quelle

Sellin

Quelle

Hochwasser und Sturmflut an der Ostseeküste

Mit Sturmtief “Axel” gings gestern los – jetzt lässt der Wind nach, und die Ostsee schwappt zurück aus Nordosten Richtung deutsche Ostseeküste.

Mecklenburg-Vorpommern erwartet in der Nacht zum Donnerstag Pegelstände von 1,2 bis 1,5 Meter über dem mittleren Wasserstand. In Spitzen könnte es auch mehr werden – die Küsten haben schon schlimmere Hochwasser erlebt, das ist klar. Allerdings dürfte auch dieses Wasser an einigen Stränden und Dünen gierig nagen. Das Ausmaß des Hochwassers wird deutlich, wenn man Webcambilder von gestern mit den Aufnahmen von heute vergleicht. Hier sind ein paar Vorher-Nachher-Eindrücke von den Stränden und Häfen im Nordosten. Wobei, es sind eigentlich Vorher-Mittendrin-Vergleiche, denn mit heraufziehender Dunkelheit liefern die Webcams ja nichts Brauchbares mehr. Aber Morgen ist dann ja Gelegenheit für einen echten Vorher-Nachher-Vergleich.

Heringsdorf

Quelle

Sellin

Quelle

Zwar klingt das Wort “Sturmflut” zunächst mal dramatisch, im Vergleich der Bilder wird aber auch deutlich: In einigen Gewässern gibt es bislang keine nennenswerten Pegelstände.

Wismar

Quelle

Göhren

Warnemünde, Blick nach Westen

Quelle

Warnemünde, Blick nach Osten

Quelle

Seekanal Rostock

Quelle

Kreuzfahrtterminal Rostock

Quelle

Heringsdorf

Quelle

Karlshagen

Quelle

Karlshagen Hafen

Quelle

Bansin

Quelle

Vitte

Quelle

Eine grafische Übersicht zu den Pegelständen in Mecklenburg-Vorpommern gibt es beim Pegelportal.

Screenshot Pegelportal MV
Pegelportal MV

Update 5. Januar: Die Flut ebbt weiter ab – einen weiteren Bildervergleich gibt es darum hier.

Mecklenburg-Vorpommern nach der Flut

Nach der Sturmflut entlang der Ostseeküste werden beim direkten Bildervergleich die Schäden sichtbar. An vielen Stränden wird jetzt schon klar, wie viel Sand das Wasser fortgespült hat. In Heringsdorf und Sellin steht das Wasser noch auf dem Strand. Ein Vergleich ist dort noch nicht möglich.

Karlshagen

Quelle

Warnemünde, Westmole

Quelle

Warnemünde, Blick Richtung Westen

Quelle

20-20, die Technik hinter den Schiebebildern

Die Vorher-Nachher-Fotos von der Ostseesturmflut erfreuen sich großer Beliebtheit. Das liegt sicherlich auch am WordPress-Plugin, das den Bildervergleich überhaupt erst möglich macht. Um dieses Plugin geht es:

TwentyTwenty
Preis: Kostenlos

So funktioniert’s: Das Plugin ermöglicht den Einsatz von zwei neuen Shortcodes:

[twentytwenty] und [/twentytwenty]

Zwischen diesen beiden Schnipseln baut man zwei gleich große Bilder ein, also Fotos mit identischen Kantenlängen. Das Plugin baut dazu das nötige CSS und HTML zusammen: Es legt beide Fotos übereinander, blendet einen Schieberegler ein und beschneidet sozusagen das oben liegende Bild von rechts, je nachdem, an welcher Stelle der Schieberegler gerade steht.

 

Funktioniert problemlos – sogar responsiv. Bildunterschriften werden nicht mit angezeigt.

Die App liegt in Version 1.0 vor, ist allerdings seit zwei Jahren nicht mehr aktualisiert worden – sie funktioniert hoffentlich noch lange, also auch mit künftigen WordPress-Versionen. Was der Name allerdings bedeutet, konnte ich nicht rauskriegen. Was das alles allerdings mit 20-20 zu tun hat, konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden – vielleicht irgendwas mit Fityfifty.

Gerade eben in Warnemünde