Angeschlossen

Es gibt Dinge, die passieren einem nur in Schwerin. Und das ist auch gut so. Mir passieren diese Dinge dann allerdings öfter. Das wiederum ist schlecht. Schon beim ersten Mal in dieser Angelegenheit, war meine Laune arg getrübt. Es war ein sehr früher Morgen – und zu dieser frühesten Stunde wollte ich gerade zum Funkhaus aufbrechen. Irgendein Mftlbrnft hatte allerdings mit seinem Fahrradschloss nicht nur seine Gurke gesichert, sondern auch gleich noch mein Bike mit gefesselt.

Als ich diesen Umstand und mein damit verbundenes späteres Erscheinen telefonisch im Funkhaus angekündigt hatte, hörte ich im Auflegen noch, wie die halbe Technik-Abteilung in brüllendes Gelächter ausbrach. Nun gut, dachte ich damals, dann ist mir das eben mal passiert – und jetzt geschieht so etwas nie wieder.

Ich hatte den Fall schon fast vergessen und meinen 40 Minuten währenden Morgenspaziergang durchs schlafende Schwerin verdrängt, da stand ich also heute am Fahrradständer am Bahnhof… Tatsächlich ist es wieder passiert. Irgendein Depp hat sein Fahrradschloss auch um mein Zweirad geschwungen. Nun steht es da. Und ich war wieder mal zu Fuß unterwegs.

Ich frage mich, woran das liegt. Ein rascher Blick in Vorlesungsverzeichnis der Volkshochschule verrät: Es gibt keinen Kurs “Fahrräder rücksichtsvoll sichern”. Vielleicht wäre ein Lehrgang wie dieser in einer Stadt wie dieser aber doch mal dringend nötig.

Haare lügen nicht

Es geht um irgend so einen Kasten, der aus astreinem Leitungswasser möglicherweise nicht mehr macht als astreines Wasser. Jedenfalls wird mit dem Ding alles besser, entnehme ich der Anzeige im Wochenblatt.

Während die breite Masse der Otto-Normal-Wassernutzer mit Schrunden uns Wunden am ganzen Körper durch ein ewiges Jammertal wankt, macht der Wunderkasten in der Wasserleitung alles besser.
Dafür stehen die beiden Herren in ihrer eigenen Annonce mit Namen und Gesicht. Schauen Sie sich die Haut der beiden an. Sieht gut aus, oder?
Und dann die Haare, die geschmeidigen Haare! Moment mal. Vielleicht dauert es noch ein wenig, bis das Wunderwasser für wallende Mähnen sorgt. Ich werde das weiter verfolgen. Sobald die beiden ein Foto von sich veröffentlichen, das wenigstens einen zarten Flaum oberhalb der Stirn erahnen lässt, werde ich da mal nach nem Preis vom Wunderwasser-Kasten fragen… aus persönlichem Interesse.

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Flugbewegung

Der Flugverkehr über Großbritannien und dem restlichen Europa, wie sieht der eigentlich aus? Im Zeitraffer ziemlich cool: 30.000 Flugbewegungen in zwei Minuten können sehr beeindruckend aussehen. Und wenn man sich die dünnen, blauen leuchtenden Linien so anschaut, löst das besonderen Respekt für Fluglotsen aus.

Das Video ist eine Animation des britischen Unternehmens NATS, das den Luftraum über der Insel mit koordiniert. Der Film zeigt, was im Luftraum über Europa los war an einem ganz normalen Tag im Juli. Das Video ist 1440 mal schneller als Echtzeit – die blauen Linien, die wir dort sehen, das sind 25 Millionen echte Seemeilen zurückgelegte Distanz.

Guten Flug.

Mulchklau

Was soll man denn noch alles machen? Etwa im Baumarkt einen Sack Rindenmulch kaufen? Ja, was denn noch? Dann doch lieber am helllichten Tag in den Rostocker Lindenpark radeln und schön mit dem auffälligen gelben Helm auf dem Schädel den frisch ausgebrachten Mulch von anderen zusammenklauben und klauen….

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Einen Sack Mulch gibts im Baumarkt ab 2,29 Euro.

Schöne, nein schlechte, nein schreckliche, nein, ach, andere Zettel

Es gibt so viele schlechte Zettel – hier eine erschütternde Momentaufnahme aus Ahlbeck.

Dem Einzelhandel geht es nicht gut. Selbst in Geschäften in Premium-Orten an der nordostdeutschen Ostseeküste wird allmählich das Papier knapp. Geld für optisch wenigstens durchschnittlich ansprechende Aushänge ist einfach nicht mehr da. Besonders schlimm: Es ändert sich ja auch noch dauernd was. Rabatte lagen gestern noch bei 20 Prozent, plötzlich heißt es dann bis zu minus 50 Prozent oder es geht um einen noch viel verrückteren Wert. Aber was soll man machen, wenn sich das so über Nacht ändert. Woher soll man bloß ein neues Blatt Papier nehmen, geschweige einen Drucker? Immerhin gehen die schlechten Ideen, wie man die eigenen Aushänge verändern kann, nicht aus.

20, nein 30, oder doch 50 Prozent?
20, nein 30, oder doch 50 Prozent?

Und wenn dann die verdammten Kunden vor der Tür stehen, aber es ist die falsche Tür, weil sie zu dem Laden gehört, der gerade nicht offen ist, dann reicht ganz bestimmt ein handschriftlicher Hinweis. Schöne, nein schlechte, nein schreckliche, nein, ach, andere Zettel“ weiterlesen