Es ist noch gar nicht lange her, da bot sich hier die Gelegenheit, den Seegrasgeisterpfeifenfisch vorzustellen, ein possierliches Unterwasserwesen, das nicht nur wegen seines Äußeren, sondern vor allem wegen seines ellenlangen Namens eine Erwähnung verdient hat. Ähnlich monströs, aber über Wasser, dafür leblos, aber praktisch und vielleicht zu Ostern das Geschenk schlechthin ist in diesem Zusammenhang der Eierschalensollbruchstellenverursacher – ein kleiner Haushaltshelfer, der Konversation und Action am Frühstückstisch in vollkommen neue Bahnen lenkt. Das Utensil macht das morgendliche Eierköpfen zu einer unblutigen Angelegenheit, von der kaum Spuren zurückbleiben. “Lass es wie einen Unfall aussehen, Luigi”, könnte der Auftrag an den Designer gelautet haben (wobei nicht überliefert ist, ob der Entwickler wirklich diesen Namen trägt). So hilft das Gerät, jedes Frühstücksei einen Kopf kürzer zu machen: Die von der Designagentur “take 2” vertriebene Kuriosität besteht aus einer metallenen Haube, die man bitte auf die Spitze eines gekochten Eis setzen möge. Oben auf der Metallhaube ist eine gut 20 Zentimeter lange Metallstange befestigt, auf der eine Eisenkugel entlangrutscht. Man setzt dem Ei also die Metallmütze auf (verkneift sich abschweifende Gedanken an elektrische Stühle), hebt dann die Kugel hoch und lässt sie wieder hinabsausen. Das macht kaum Geräusche (außer einem leisen zzzssp-schkrk), und das Ei spürt kaum etwas. Durch den Aufprall und vermittels des Impulssatzes verursacht die Energie in der Eierschale eine kreisrunde Bruchstelle. Hier lässt sich nun das Messer ansetzen und die Spitze des Eis mühelos abtrennen. Der Eierschalensollbruchstellenverursacher soll also sowohl das oft gefährliche Herumfuchteln, Schwungholen und Zuschlagen mit Schneidwerkzeugen am Frühstückstisch überflüssig machen, als auch den mit im Kreis angeordneten messerscharfen Zähnen bewährten Eierköpfer zurück in die Schublade verweisen. Löffel sind sowieso abgemeldet. Da auch das Auge mitköpft, gibt es den ESSBStV mit verschiedenen Griffen am oberen Ende der Stange. Zum Sortiment gehören neben verschiedenen Eierknäufen auch welche aus Holz und ein WM-Fußball-Griff. Schön, nech? Zu haben in der “Für-Leute-die-sonst-schon-alles-haben”-Abteilung.
Kategorie: Allgemein
Ne reine Weltidee
Gerade läuft die zweite Folge der neuen Dittsche-Staffel. Er war schon mal besser. Zur Überbrückung bis zum nächsten Sonntag: Das Dittsche-Soundboard, eine reine Weltidee von einem überzeugten Dittsche-Fan.
Open-Source-Triumph
Herrn Christian Kohlhof ist es an diesem Abend eine besondere Ehre, der Weltöffentlichkeit darüber Mitteilung zu machen, dass er in diesem Moment zum ersten Mal mit seiner eigenen Linux-Installation online ist. Es hat auch nur knapp vier Monate, ein Handbuch, eine Fachzeitschrift, ein Gespräch mit einem Linux-Fachmann und schließlich ein Netzwerkkabel gebraucht, um darauf zu verzichten, übers W-Lan mit dem Internet Verbindung aufzunehmen. Stattdessen habe ich also ein Ethernetkabel aus dem Keller geholt und Rechner und Router verbunden.
Es ist die ein Triumph eines vernunftbegabten Individuums über seelenlose Technik. Ich möchte schlicht herausfinden, ob das Open-Source-Betriebssystem wirklich eine Alternative zum kommerziellen Windows ist und ob ich es verstehe. Ich habe schließlich nur aus meinem Selbsterhaltungstrieb heraus meinen kühnen Plan aufgegeben, per drahtloser Kommunikation mit Liunx ins Internet zu klicken. Aber mit diesem Kompromiss lebe ich gerne.
Die ersten Linux Erfahrungen machen michnatürlich skeptisch, aber Suse-Linux bekommt noch mehrere faire Chancen. Das Rumfummeln am Linux-Rechner erinnert mich zudem an die ersten Gehversuche mit Windows 3.11 und dergleichen. Mir kommt das alles nämlich noch ein bisschen unübersichtlich vor.
Dabei werben die Linux-Vertriebe derzeit damit, dass mit ihrem Betriebssystem alles so einfach zu installieren und zu konfigurieren ist wie bei Windows XP (das mittlerweile ja tatsächlich pflegeleicht ist, wenn man die nötigen Schutzvorkehrungen wie Firewall und automatisches Update regelmäßig einsetzt). Na ja, zumindest was die W-Lan-Konfiguration angeht, verzichte ich auf Euphorie. Aber Open Office und dergleichen, die zum Paket dazugehören, sind natürlich ein Pfund, mit dem Linux wuchern kann. Schließlich läuft die Distribution von Suse ansonsten augenscheinlich fehlerfrei und reibungslos.
Schönen Abend noch.
… und dann ist das Ei mit einem lauten Knall explodiert
Sachschaden bei
Eierexplosion
Bei einer Ei-Verpuffung in der Wohnung von Christian Kohlhof ist erheblicher Sachschaden an historischem Kochgeschirr entstanden. Personen wurden nicht verletzt. In einem Kochtopf ist ein Ei explodiert, nachdem das Wasser in dem Gefäß vollständig verdampft war. An dem Topf entstanden Schmauchspuren, Rußreste haben sich innen abgelagert. “Durch die Küche schwebt der Duft von verbranntem Eigelb und -weiß”, berichtete Christian Kohlhof, noch sichtlich unter Schock. “Von dem Ei ist ein Drittel weggesprengt.” Im Topf liegen Trümmerteile und Splitter der Schale und Brocken des Eigelbs. Wie es zum dem Unglück kommen konnte, ist noch nicht ganz klar. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass Kohlhof während der Morgenlektüre vergessen hat, dass noch ein Ei im Topf auf dem Herd kocht. Erst ein lauter Knall aus der Küche schreckte Kohlhof auf. Nachdem das Koch-Wasser verdampft war, war gegen 9.20 Uhr in dem Hühnerei durch die Hitze ein großer Druck entstanden, der das Ei schließlich bersten ließ. Die genaue Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt, es gilt aber als sicher, dass der Topf nicht mehr verwendet werden kann.
16.3.: Inziwschen habe ich mir ein Kochtopfset zugelegt. So aus Edelstahl und viel zu schade zum Benutzen.
Wie sehen Sie denn bloß aus?
Es gibt Tage, da geht man durch die Stadt und hat das Gefühl, jeder starrt einen an. Warum? Hängt irgendetwas aus der Nase, hat man grüne Flecke im Gesicht? Oder halten diese Gaffer einen für einen Prominenten aus dem Fernsehen? Letzteres lässt sich angeblich leicht herausfinden, zumindest, ob man irgendeiner der berühmten, bekannten oder berüchtigten Nasen aus den bunt schillernden Magazinen ähnlich sieht. Auf der Internetseite my-heritage.com läuft eine Software, die die Gesichtszüge auf dem eigenen Foto mit den Konterfeis von Prominenten vergleicht. Anschließend gibt das System eine Liste aus, wem man denn nun ähnlich sieht. Nun denn, ein Test brachte ein ebenso verblüffendes wie erheiterndes Ergebnis:
Nach einem Scanprozess von gut 30 Sekunden meldete das System: Am ehesten, nämlich mit Übereinstimmungen von 66 Prozent, ähnelt mein Gesicht dem von James Earl Jones. Ja, der Mann ist Schauspieler, war unter anderem in den Starwars-Episoden III und VI zu hören, und zwar als Stimme von – Achtung: Darth Vader (!), sowie zu sehen in “Dr. Seltsam oder Wie ich lernte die Bombe zu lieben”. Jones (bürgerlicher Vorname ist Todd) ist für seine sonore Stimme bekannt und arbeitet deshalb auch oft als Synchronsprecher, unter anderem bei Disney-Zeichentrickfilmen und bei den Simpsons. Außerdem ist er die Stationvoice von CNN. Das ist alles sehr schmeichelhaft. Mir fällt es aber dennoch schwer, eindeutige Ähnlichkeiten zu erkennen.
Das System erkennt ferner Ähnlichkeiten mit dem Violinisten Isaac Stern (58 Prozent), mit Jeff “the big Lebowski” Bridges (55 Prozent), dem niederländischen Politiker Wim Kok (53), Charles Bronson (51) und – nochmal Achtung: Katie Holmes (50)… Fragezeichen, Ausrufezeichen, Fragezeichen, Ausrufezeichen, Verwirrt-Smiley.
Es folgen auf den Plätzen: Neil Diamon, Joseph Lieberman und Tennessee Williams.
Ich bin mir nicht sicher, ob a) das System wirklich zuverlässig Vergleiche anstellt oder einfach nur brutal ehrlich ist; b) ob ich wirklich so alt aussehe, dass mich der Rechner nur mit Menschen vergleicht, die schon, naja, viel Lebenserfahrung haben oder gar hatten… und c) ob die einen bei My Heritage vielleicht nicht einfach auch nur auf den Arm nehmen wollen.
Eine Woche Verzicht
So, sieben Tage sind um von den sieben Wochen, in denen ich dem süßen Leben entsage. Hier meine ersten Eindrücke:
Wer auf Duplo und Erdnussflips verzichtet, bleibt trotzdem ein vollwertiger Mensch. Ich fühle mich wohl, und von der Formulierung, dass ich auf das süße Leben verzichte, muss ich auch Abstand nehmen: Mit Trauben, Birnen, Äpfeln und Bananen kann man es sich wirklich gut gehen lassen. Seit einer Woche esse ich jetzt Schwarzbrot statt Toast, nehme in der Mensa eine zweite Gemüsesorte und lasse dafür das Fleisch weg, trinke Tee statt Cappuccino. Wenn ich zwischendurch mal Hunger kriege, gibt es Knäckebrot mit Quark und Paprika oder Tomaten oder – und das ist das Highlight dieser Woche – diese Delikatessen:
Brot vom vollen Korn mit Frischkäsehäubchen unter Bananen-Trauben-Variation. Gestern Abend sah das so aus:
Wie dieses Bild wurde, was es ist: Die wahre Bilder-Geschichte.
Dank dieser und ähnlicher (neuer) Genüsse fällt es nicht schwer, auf traditionelles Naschwerk zu verzichten. Nur gestern in der Bäckerei, einer echten Bäckerei, nicht so einer durchgestylten Backwaren-Verkaufsagentur mit Alibi-Backofen, musste ich mich konzentrieren, um nicht zu oft nach Papageienkuchen, Schokobrötchen und Amerikanern zu schielen. Das lag vor allem an dem phänomenalen Geruch aus der Backstube, der einen zu fesseln vermag. Da gehe ich nach Ostern noch mal hin….
Recht behalten
Hier noch schnell der wesentliche Auszug aus unserem Kneipengespräch von heute Abend.
C: “Ich hab ne Freundin, die hat immer Recht. Immer!”
Freundin: “Das stimmt ja gar nicht!”
C: “Siehste!! Schon wieder!”
Verblüffend! Also, wie macht sie das nur…?
“Ich bin Gebäck mit Loch”
Derartige Geschichten kann wohl jeder erzählen: Kurze Berichte über Erlebnisse mit US-Amerikanern, die fast zu verrückt erscheinen, als dass sie wahr sein könnten. Kaum einer hat sie selbst erlebt, aber jeder kennt einen, der einen kennt, der mal einen kannte, der gehört hat, dass tatsächlich mal ein Onkel zweiten Grades in einer Lokalzeitung den Bericht eines Schülerredakteurs gelesen hat, in dem es um absurde Fragen geht, die US-Bürger ihrenGästen aus dem alten Europa für gewöhnlich zu stellen pflegen. Wie hinterwäldlerisch die Bürger der inzwischen einzigen Supermacht doch sind, mag man sich denken, wenn man empört zur Kenntnis nehmen muss, dass einen Menschen aus dem Mitteleren Westen angeblich dauernd fragen, wie es sich denn so lebt ohne Telefon in Deutschland. Und wie wir das aushalten, uns nur mit kaltem Wasser zu waschen. Und wie es Hitler geht, will auch schon mal jemand gefragt worden sein.
Niemand weiß, ob derlei Fragen tatsächlich einmal ernsthaft gestellt worden sind, vielleicht handelt es sich dabei bloß um verbale Spinnen in der Yuccapalme. Sei’s drum. Da passen dann ja auch wunderbar die Bushisms ins Bild, eine Liste zahlreicher Versprecher oder grammatikalischer Entgleisungen, mit denen George W. Bush bereits kurz nach seiner Wahl vor allem die Witzspalten seiner Gegner und Kritiker füllte. Auch er scheiterte der Legende nach bei einer Diskussion mit Schülern am Buchstabieren des Wortes Potato, weil er an den englischen Begriff für Kartoffel noch partout ein E anhängen wollte, was dann doch eher an Zeh erinnert.
Man mag das alles abtun und drüber schmunzeln. Aber welcher Wahnsinnige hat sich denn bloß zu dieser Übersetzung eines legendären Kennedy-Satzes hinreißen lassen?
Hm, vermutlich war das wohl eher kein Ami, sondern der Praktikant in der Tourismuszentrale, der noch schnell die Broschüre für Leute von anderswo zusammenschustern musste. … Auch nicht besser.
Auf diese wunderbare Stilblüte bin ich aufmerksam geworden durch den/das/die Blog Hanne goes british.
Der Countdown läuft
99 Tage bis zur WM, schön und gut. Aber es sind nur noch 297 Tage bis zum Heiligen Abend!