Texas Blitz

Musik des Tages ist heute – ganz klar – von unserer Band für den 51. Eurovision Song Contest: Texas Lightning.

Texas Lightning

Um 21 Uhr heute Abend beginnt das Finale, das diesmal in Griechenland stattfindet. In der Olympiahalle in Athen gehen Texas Lightning mit “No No Never” an achter Stelle auf die Bühne. Die Liveübertragung beginnt um 21 Uhr im Ersten. In diesem Jahr stimmen die Fernsehzuschauer in 38 Ländern über den Sieger beim Eurovision Song Contest ab.

Auf der Internetseite der Band gibt es den Song und andere Lieder in der Musicbox zum Anhören.

ESC-Wetten: Griechenland liegt vorn

Der Eurovision-Song-Contest bietet auch die Chance, Geld zu verdienen. Bei Europas Buchmachern liegt der griechische Beitrag derzeit vorn: die Quote liegt bei 3,5. Damit setzt Sängerin Anna Vissi eine ungewöhnliche Tradition fort. Die griechischen Beiträge waren auch in den beiden Jahren zuvor in den Wettbüros als Favoriten gehandelt worden.

Halbfinale in Athen

Der Eurovision Song Contest geht heute Abend in die heiße Phase. Im Halbfinale treten Musiker aus 23 Ländern an, um doch noch den Einzug ins Finale am Sonnabend zu schaffen.
Diese Länder treten heute an, zu sehen und zu hören unter anderem im NDR-Fernsehen:

Armenien – Andre – Without Your Love
Bulgarien – Mariana Popova – Let Me Cry
Slowenien – Anžej Dežan – Mr. Nobody
Andorra – Jennifer – Sense tu
Weißrussland – Polina – Smolova Mum
Albanien – Luiz Ejlli – Fire And Cold
Belgien – Kate Ryan – Je t’adore
Irland – Brian Kennedy – Every Song Is A Cry For Love
Zypern – Annette Artani – Why Angels Cry
Monaco – Séverine Ferrer – La coco-dance
Mazedonien – Elena Risteska – Ninanajna
Polen – Ich Troje – Follow My Heart
Russland – Dima Bilan – Never Let You Go
Türkei – Sibel Tüzün – Superstar
Ukraine – Tina Karol – Show Me Your Love
Finnland – Lordi – Hard Rock Hallelujah
Niederlande – Treble – Amambanda
Litauen – LT – United We Are The Winners
Portugal – Nonstop – Coisas de nada
Schweden – Carola – Invincible
Estland – Sandra Oxenryd – Through My Window
Bosnien-Herzegowina – Hari Mata – Hari Lejla
Island – Silvia Night – Til hamingju Island

Das ist schon mal ein bunter Blumenstrauß, aus dem auch ein bekannter Name heraussticht: Für Belgien tritt Kate Ryan an, die schon den einen oder anderen Disco-Hit in den vergangenen Jahren hatte. Ebenfalls aus den Charts bekannt sind die Spanierinnen von Las Ketchup, die sind aber schon im Finale platziert.
Das Finale beginnt am Sonnabend, 20. Mai, um 21 Uhr. Der deutsche Beitrag kommt von Texas Lightning mit Olli Dietrich am Schlagzeug.

Grööönemeyers WM-Hömne

Wer, wenn nicht Herr Grönemeyer, sollte die Hymne für die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland beisteuern? Gut, da gibt es ein paar Alternativen – dazu unten mehr. Nun hat Herbie, wie viele ihn gern nennen, nur er sich selbst nicht, also seine Hymne beigesteuert, genauer gesagt die für die Fifa. “Zeit, dass sich was dreht”, heißt das Werk, in dem auch ein Popmusik-Duo aus Mali in Afrika zu hören ist. Nach einem betont bedächtigen Grönemeyer-typischen Intro mit gewohnt vernnnuschldddmmm Tägß gehts in der “Hömne”, wie der Mann es wohl aussprechen würde, dann in stadiongerechter Rhythmus-Manier zur Sache. Das erinnert ein bisschen an die bislang undefinierte Stilrichtung des preußischen Sambas. Eine Rezension samt Hörprobe des Werks gibt es auf Spiegel-Online.
Es ist nicht der einzige Song, der eine Art Auftragswerk im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft ist. Seit Monaten schon pfeift das Maskottchen Goleo was von der “Love Generation” – und auch das Turnier an sich bekommt noch eine Extra-Hymne, die aber erst am Eröffnungstag veröffentlicht wird. Interpreten von “Time of our lives” sind Toni Braxton und das Trio In Divo. Der bislang beste Song, der die WM in Deutschland thematisiert, ist aber wohl die Hymne der Sportfreunde Stiller, die die vergangenen Erfolge der Nationalmannschaften glorifiziert: “54, 74, 90, 2006”. Dieses Werk ist einfach lustig – und weil das so ein Stimmungskracher ist, merkt man auch gar nicht, dass die Jungs eigentlich gar nicht singen können…

Herz auf Wanderschaft

Die Musik des Tages passt zum Frühling! Ein Kirchenlied obendrein. Weil es so unglaublich fröhlich und zuversichtlich klingt und so viel Tatendrang ausdrückt, muss man an diesem 3. Mai einfach nur “Geh aus mein Herz” singen – oder wenigstens hören…

Geh aus, mein Herz und suche Freud´(EG 503)

Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerszeit
an deines Gottes Gaben;
schau an der schönen Gärten Zier
und siehe, wie sie dir und mir
sich ausgeschmücket haben,
sich ausgeschmücket haben.

Die Bäume stehen voller Laub
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide;
Narzissus und die Tulipan
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide,
als Salomonis Seide.

Die Lerche schwingt sich in die Luft,
das Täublein fliegt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hochbegabte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder,
Berg, Hügel, Tal und Felder.

Ich selber kann und mag nicht ruh´n,
des großen Gottes großes Tun
erweckt mir alle Sinnen;
ich singe mit, wenn alles singt,
und lasse, was dem Höchsten klingt
aus meinem Herze rinnen,
aus meinem Herze rinnen.
(Text: Paul Gerhardt, 1653)

Kuschel-Muschel-Kusch

Es ist gute Sitte und schöner Brauch auf kohlhof.de, in der Rubrik “Musik des Tages” auf Kompositionen und Arrangements hinzuweisen, die dem Betreiber als besonders hörenswert erscheinen. Heute soll zum Wochenende von dieser bewährten Tradition eine Ausnahme gemacht werden. Deshalb:

Bina und Nina: Das Monchichi-Lied (Kuschelmuschelkusch). (Dort unten auf der Seite zu finden).

Das 3:41-Werk gewährt einen Blick in den stinkenden Musik-Schlund der 80er, als die Plastikpuppen mit Kunstfilzfell und Nuckeldaumen Kinder und Jugendliche in West und Ost in extatische Verzückung versetzt haben. Hier treten die Lutscher nun als Gesangspartner von Nina und Bina auf. Zweifellos handelt es sich bei den Namen der Interpretinnen wohl um Pseudonyme.

Und wahrscheinlich werden sich die Damen, die sich dahinter verbergen, noch heute jeden Tag gegenseitig gratulieren, dass sie einst beschlossen haben, niemandem zu verraten, welcher Name in ihrem Pass steht – denn dieses Lied ist eine erstklassige biografische Achillesferse. Im Kern geht es darum, dass ein Rudel Daumenlutscher bei zwei jungen Frauen einfällt und sich alle wenig später stöhnend in den Armen liegen. Der Auftakt einer wunderbaren Freundschaft oder doch nur ein für die lüsternen Medien 1981 inszenierter PR-Gag? Die Frage bleibt offen.

Das Lied wartet mit Dialogen aus Sprechgesang und idyllischem Geleier auf. Ausschnitt:

Nina und Bina: “Kommt herein ihr seid ja niedlich, was führt euch zu uns? Erstmal macht es euch gemütlich, habt ihr einen Wunsch?”

[Im Hintergrund melodisches Stöhnen]

Monchichi-Rudel: “Wir sind von weit her gekommen und nun sind wir hier [Einwurf: Das stimmt]. Denn wir ham gehört, ihr beide schmust so gern wie wir.”

Schon allein diese Passage verblüfft in mehrfacher Hinsicht: Nur wenige Sekunden dauert es, bis die Monchichis das Vertrauen der Mädchen erlangt haben. Große Knopfaugen, braunes Fell, rote Wangen, aufgemalte Sommersprossen reichen aus, um in die Räume der jungen Frauen zu gelangen. Eduard Zimmermann würde an dieser Stelle wohl sagen: “Zu diesem Zeitpunkt ahnt wohl noch niemand, ob die vermeintlichen Kuscheltiere vielleicht durchtriebene, ruchlose, gewaltbereite Gangster sind, die mit ihrer Kindchenschema-Masche von Stadt zu Stadt ziehen um Menschen hinterrücks zu quälen”. Diese Szene ist jedenfalls kein gutes Beispiel für die heranreifende Jugend, die vorm Plattenspieler lauscht und vor allzu unbefangenem Kontakt zu Fremden gewarnt werden sollte. Man liest ja so viel…
Ebenso auffällig: Die Monchichis haben nichts, aber auch gar nichts zu sagen. Sind sind von weit her gekommen und – das ist nun wirklich keine Überraschung, sondern zwangsläufig: wer irgendwo losgeht, kommt woanders an – sind nun da. Für die ganz Blöden ruft aber noch jemand dazwischen, dass dieser Sachverhalt im Kern so richtig wiedergegeben wurde. Nach diesem Vorgeplänkel kommen die Viecher sofort zur Sache: Es geht ums Schmusen. Nur das haben sie im Sinn.

Erstaunlich bereitwillig und freigiebig gegenüber den weitgehend Fremden gehen die Mädchen darauf ein, indem sie froh mit einstimmen: “Kuschelmuschelkusch, kuschelkuschel muschel musch (2x) – oh, wie wunderschön… Oh wie kuschel-muschel-wunderschön.”

Im weiteren Verlauf und im Rausch der Gefühle oder auch als wehrlose Sklaven ihrer Hormone sind die Damen wohl zunächst etwas zu aufdringlich und stürmisch- die Monchichis jedenfalls bitten um Zurückhaltung (“Nicht so doll!! – So ist’s toll”).

Doch Nina und Bina geben nicht so schnell auf: “Jeder Mensch braucht irgendetwas, jemand, den er liebt.” Ganz nebenbei degradieren sie die Chichis zum “Irgenetwas”, zum Objekt. Zu Recht? Jedenfalls fragen die Monchichis auch noch doof nach: “Wieso?”. Die Antwort wird wohl jedem einleuchten: “Weil man, wenn man nur allein ist, ohne Freunde lebt.” Oder anders ausgedrückt: Wenn niemand da ist, ist keiner da. Ach! Wieder eine Textzeile, die man hätte sparen können. Mit rauchiger Kneipen- bzw. Hinterhofstimme signalisiert trotzdem ein Pelziger Zustimmung.

Vorgebliche Müdigkeit übermannt plötzlich die Überraschungsgäste, die daraufhin ungeniert nach einem Nachtlager fragen. Man kennt sich zu diesem Zeitpunkt gerade mal 1 Minute und 45 Sekunden. Die Antwort beschränkt sich auf extatisches Gekuschel. Damit scheint die Sache geritzt. Abschließendes Gezänk der Monchichis um Positionen und Utensilien werden eingerahmt vom hingehauchten, regelmäßigen Gestöhne der Gastgeberinnen.

Messerscharf kombiniert ein Chichi in einer der wenigen Kuschelpausen: “Die Mädchen sind zwei Zwillinge!” Ja, wieviele auch sonst, drei Zwillinge etwa? Seinen Abschluss findet das Werk im ausklingenden, eintönigen Gesang der Chichis, der an den Refrain vom Lied der Schlümpfe erinnert.

Kaum zu glauben, dass das mal jemand gesungen hat. Kaumzu glauben, dass das mal jemand komponiert hat – und vor allem nicht zu glauben: Dass dafür mal jemand Geld gezahlt hat.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Jazz, zumindest einige seiner Stilrichtungen, gehört zu der Musik, die der Verfasser gerne hört. Trotzdem fällt es nicht schwer, heute auf eine Band hinzuweisen, die sich einen Namen gab, der auf das Gegenteil anspielt. 1988 wurde dieser Song veröffentlicht, nachdem die Combo ausgerechnet nach einem Konzert in einem Jazzclub von einem großen Plattenverlag entdeckt und unter Vertrag genommen worden war. Heute:
Johnny Hates Jazz: Turn Back The Clock
Das ist gefälliger Radiopop, ruhig, gelassen, ein bisschen Melancholie schwingt mit. Herrlich.
Ne Hörprobe gibts dort.

A-Ha-Effekt

Norwegen, das Land der angesengelten Kronprinzessinnen. Norwegen, das Land der Pullover. Dort wird aber auch feine Musik gemacht. Auf die Schimmelpilz-Trip-Hopper wurde hier schon hingewiesen. Apoptygma Berzerk sind gerade auf Tour und … wer fehlt jetzt noch? Richtig! Die Klassiker. A-Ha! Jeder kennt sie, jeder mag sie. Weil das so ist, muss heute gar nichts groß erklärt werden. Also, heute:

A-Ha: You are the one (Remix)