Die Problemgastgeber

Um 21 Uhr beginnt das Finale des Eurovision Song Contest – in einem Land, das Menschenrechte mit Füßen tritt. Berichte darüber gibt es viele, hier ist eine sehr interessante Dokumentation der BBC aus und über Aserbaidschan – und wie schwierig es für die Europäische Rundfunk-Union ist, mit den Machenschaften eines unfairen Regimes klarzukommen.

Geplant minderwertig

Wie Unternehmen die Lebensdauer ihrer eigenen Produkte absichtlich verringern – Video einer Dokumentation, die neulich auf arte zu sehen war.

Plötzlich meldet der Drucker, er sei irreparabel kaputt – und man hat das Gefühl, dass die Maschine lügt. Glühbirnen brennen schon nach kurzer Zeit durch. Fenster schließen nicht mehr richtig. Und die Werkstatt teilt mit: Reparaturen lohnen sich nicht, kaufen Sie das Nachfolgemodell. Bei arte lief vor einigen Tagen eine erstaunliche Dokumentation über “geplante Obsoleszenz”. Mit diesem Begriff wird die Strategie von Unternehmen bezeichnet, die Lebensdauer ihrer eigenen Produkte absichtlich zu beschränken. Ziel: Mehr Umsatz, mehr Einnahmen, mehr Marktanteile. Wem nützt schon das eigene Produkt, wenn es nicht kanputt geht. Irgendwann haben ja alle eines. Absolut verrückt. Die Folgen: Der zwangsläufig vorzeitig aussortierte Elektroschrott zum Beispiel landet in Afrika.

Der Film dauert gut 75 Minuten und liefert ebenso erstaunliche wie erschütternde Einblicke in Firmenstrategien, die nicht neu sind. So hat ein Monopol von Glühlampen-Herstellern in den 1920er Jahren erreicht, dass die Lebensdauer von Glühbirnen drastisch gesenkt wurde. Und Wissenschaftler hatten sogar vorgeschlagen, für zahlreiche Produkte eine staatlich festgelegte Höchstlebensdauer mit Pflicht zur Produktabgabe einzuführen.

Kopfschütteln garantiert.

Stellenweise hinkt die Tonspur im Video leicht dem Bild hinterher… wahrscheinlich auch so ein Verschleiß-Ding…

Zettel-Wirtschaft

Die bislang beste und interessanteste Dokumentation über den Tag der Wende vor fast 20 Jahren gabs am Montag im Ersten zu sehen. “Schabowskis Zettel”: Im Mittelpunkt eben die kleine Notiz, die Günter Schabowski am 9. November 1989 um kurz vor 19 Uhr vor der internationalen Presse in Ost-Berlin vorgetragen hat, obwohl diese Mitteilung eigentlich eine Sperrfrist bis zum nächsten Morgen trug. So aber geriet der Zettel außer Kontrolle.

Da kamen Zeitzeugen zu Wort, die sehr mitreißend erzählt haben. Vier Bilder waren teilweise nebeneinander geschnitten, um zu verdeutlichen, was alles gleichzeitig in Berlin passiert ist an jenem Abend. Wie eine Sonderausgabe der Fernsehserie “24”. Den Zettel übrigens kann man sich noch mal ansehen, er ist auf der Homepage des NDR als PDF-Datei zu finden. Beachten Sie auch die zweistellige Archiv-Nummer des Bundesbauftragten für die Stasi-Unterlagen.

Und den Film selbst gibt es (noch) in der Mediathek der ARD zu sehen.

via.

“Mach mich viel dicker”

“Super Size Me” ist der Fast-Food-Selbstversuch der Dokumentarfilmers Morgan Spurlok. Einen Monat lang hat er sich ausschließlich von Brötchen mit Klopsen, frittierten Kartoffelstreifen, weichen Getränken und geschüttelter Milch ernährt (um mal gängige Begriffe der Speisekarten einschlägiger Restaurationbetriebe in deutscher Übersetzung aufzulisten).So übersetze ich den Titel des Streifens auch gleich frei mit “Mach mich viel dicker”.

Den Dokumentarfilm gibts heute um 23 Uhr im ndr-Fernsehen. (Infos in der Internet Movie Database). Wird bestimmt interessant, auch wenn manche es anzweifeln, dass in der Dokumentation alles echt ist – wer kann sich schon 30 Tage ausschließlich von schnell zubereitetem Essen ernähren?