Rot, Gelb, Grün, Blau – eigentlich reichen diese Farbnamen in einem Männerleben aus. Das ist allerdings bloß graue Theorie. In meinem Leben jedenfalls geht es bunt zu, und zwar immer dann, wenn ich daheim in Gespräche über Farbtöne und Nuancen verwickelt werde. Mauve, Taupe, Koralle – all das sind Farbtöne, die sich meinem Auge zwar erschließen, die mein Hirn aber aus praktischen Erwägungen schlicht als Pink oder Braun speichert. Die Folgen sind fatal: Der Vorwurf, entweder verhängnisvoll desinteressiert oder unheilbar farbenblind zu sein scheint irgendwie immer mitzuschwingen.
Möglicherweise liegt das von weiblicher Seite oft unterstellte männliche Desinteresse an Farbunterschieden im Promillebereich ja bloß an der Bezeichnung. Vielleicht werden Farbabweichungen im kaum messbaren Bereich für beide Seiten ja ungleich attraktiver, wenn die Töne nicht einfach bloß nach Obst, Gemüse und anderen langweiligen Sachen betitelt werden – sondern auch mal nach Interessanten Dingen.
Darum kommt hier die kohlhof.de-Handreichung für die entspannte Farbdiskussion zu Hause oder beim Einkaufsbummel – sozusagen eine Farbnamen-Übersetzungshilfe. Wer kauft schon gern kirschrotes Tuch, wenn er es auch als ‘Schraubendrehergriffrot’ haben darf? “Schatz, der Cardigan in ‘Scheibenklarnachfüllkanisterverschluss-Lila’ schmeichelt Dir sehr.” – “Ja, meinst Du? Aber die Jacke in ‘Mutters Badezimmerkachel’ ist doch auch nicht schlecht, oder?” – “Ach, weißt Du was, ich zahle beide.” Mit profanen Farb-Begriffen wie ‘Weintraube’ und ‘Türkis’ wäre dies alles sicherlich nicht so harmonisch ausgegangen.
Versuchen Sie es doch einfach mal, meine Damen. Sie werden sehen, wenn Sie die Sprache ihrer Kunden sprechen, ergeben sich schon bald ganz neue Möglichkeiten.
PS: Männer und Frauen und Farben ist am Donnerstag, 14. April, auch Thema bei den Frühaufstehern bei NDR 1 Radio MV.