Kündigungs-Hoax

Eine bebilderte Kündigung sorgt für mächtig Online-Aufsehen – ist aber nur ein Scherz.

Was soll man denn da noch glauben? Folgende fantastische Geschichte machte gestern die Internetrunde: Eine Serie von 34 Fotos zeigt eine junge Frau, die mit handschriftlichen Botschaften auf einer Schreibtafel ihren Job kündigt, ihren Chef als verhassten Nichtsnutz und Macho mit Mundgeruch outet, der vor sich vor allem mit Farmville beschäftige.

Elvyra in ihrer Rolle als "Jenny" und als Elvyra. Fotos: thechive.com
Elyse in ihrer Rolle als "Jenny" und als Elyse. Fotos: thechive.com

Und dann verabschiedet sie sich fröhlich pfeifend in eine ungewisse Zukunft . Und das alles, weil sie angeblich gehört hat, dass Ihr Chef sie – sinngemäß übersetzt – als rattenscharfes Obergeschoss bezeichnet hat. Die Fotoserie habe sie an alle Kollegen gemailt und irgendeiner habe sie dann irgendwo veröffentlicht, behauptet eine Internetseite, auf der die Bilder in voller Größe zu sehen waren.

Die Online-Wogen gingen angesichts der schönen Fotos hoch. Die Reaktionen schwankten angesichts der schönen jungen Frau auf den gestochen scharfen Bildern in etwa zwischen “Respekt für so viel Mut und Courage – ich würde Ihr am liebsten einen Sportwagen schenken” bis “was für ein verlogenes, illoyales Ding. Die hat doch ihren Chef ausspioniert und Fimengeheimnisse ausgeplaudert”. Einig waren sich viele Kommentatoren allerdings in der Einordnung, dass es sich bei “Jenny” wirklich um ein Obergeschoss handelt. Nur wenige haben die Befürchtung geäußert, dass diese ganze Geschichte vielleicht gar nicht wahr sein könnte. In aller Bescheidenheit füge ich an dieser Stelle hinzu, dass ich zu diesen Zweiflern gehörte (siehe hier in den Kommentaren) – auch wenn ich der Meinung bin, dass “Jenny” durchaus ein Obergeschoss…

Nun, heute kam dann heraus, dass das ganze tatsächlich ein Scherz, ein Fake, ein Hoax ist – und zwar ein Coup der Internetseite, die die Fotoserie veröffentlicht hatte: thechive.com. Heute erschien dort eine weitere Bilderserie, wieder mit “Jenny”, Whiteboard und der Mitteilung, dass “Jenny” gar nicht Jenny heißt, sondern Elyse, dass sie Schauspielerin ist und alles also nur ein großer Spaß. Viralmarketing in eigener Sache. Respekt. The Chive war in der Vergangenheit schon durch ähnliche Witze aufgefallen.

Aber vielleicht auch ein Glücksfall für Jenn…. Elyse Potterfield. Was auf ihrem Facebookaccount los war, kann man sich ja vorstellen.

Bleibt zu hoffen, dass dies nun tatsächlich das Ende der Geschichte ist – und Elyse nicht ein Typ, der von einer Regierung abgerichtet wurde, um die Welt durch verwirrende Geschichten ins Chaos zu stürzen…. nein.