Durchgeschaukelt

Kinderschaukel für Erwachsene in der U-Bahn

ubahnschaukel

Man muss nicht immer Zeitung lesen oder aus dem Fenster ins Nichts starren oder schlafen, wenn man in der U-Bahn fährt. Man kann sich auch ne Schaukel mitnehmen und für ein bisschen Spaß sorgen. Das Foto zeigt einen zusätzlichen Sitzplatz in der Untergrundbahn von San Francisco. Die junge Frau ist der Einladung ganz offensichtlich gern gefolgt, auf dem schwingenden Brett unter der Stadt hindurchzuschaukeln.

Das Bild stammt aus einer ganzen Reihe von ähnlichen Aufnahmen bei flickr. Am 27. April 2009 hatten ein paar junge Fahrgäste die Schaukel im Mittelgang eines Waggons befestigt. Zur Freude der meisten Mitreisenden… nur ein paar Gnatzköppe im Hintergrund wollten sich ihre schlechte Laune nicht verderben lassen.

(Dieses Foto wurde unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht. Hochgeladen wurde es dort vom User y3rdua.) – Foto entdeckt bei sum1.

Respektsperson

Soeben wurde ich Ohrenzeuge einer handfesten verbalen Auseinandersetzung auf der Straße unter meinem Fenster. Mindestens zwei Achtjährige hatten sich ordentlich in der Wolle und belegten sich in den höchsten Tönen mit Verwünschungen und Warnungen – hochfrequent kreischend und manchmal auch quiekend, so wie Achtjährige das in solchen Fällen eben tun. “Das stimmt jagaaanich!” – “Wohl” – “Das is gemeheiiin!” – “Gaanich. Kuckdichdochmaan!” – “Und wenn Du das so weiter machst dann, dann – [kurze Grübelpause] dann geh ich nach Haus! UND SAG DAS MEINER MAMA!!”
Ich hatte keine Ahnung, was diesen Zwist heraufbeschworen hatte. Aber die unverholene Drohung, Anzeige bei Mutti zu erstatten, brachte nicht nur akustisch eine neue Schärfe in die Debatte. Es entstand eine längere Pause, in der man in der gesamten Straße eine Stecknadel hätte fallen hören können. Kein Autobrummen, kein Lärm von Staubsaugern beim Frühjahrsputz, nicht mal die laut aufgedrehte Stereoanlage aus der Dachgeschosswohnung gegenüber war zu hören. Die Vögel hatten aufgehört zu zwitschern. Im Haus schräg gegenüber zog eine ältere Dame hastig ihre Vorhänge zu. Der Friseur unten im Haus schleppte hastig seine Werbetafel in den Hausflur, warf noch schnell einen letzten Blick auf den Kübel mit bunten, friedlichen Frühlingsblühern vor dem Schaufenster, um dann hastig die Haustüt von innen zu verrammeln. Es ging auf zwölf Uhr…
“Das sollst Du mal wagen, Dich mit mir anzulegen!” hörte ich dann eine Kinderstimme brummen. “Dann geh ich zu meinem Vater. Und der ist Polizist!” Bumms. Das hatte gesessen. Die Auseinandersetzung war beendet. Die Drohung, staatliche Macht notfalls auch aufgrund von persönlichen Beziehungen für eigene Zwecke bemühen zu wollen, hatte jede weitere Diskussion überflüssig gemacht. Der Polizei-Trumpf sticht bei Zweitklässlern immer.
Der andere kleine Mann auf der Straße jedenfalls schien sich in seine Machtlosigkeit zu fügen. Es hätte nur eine Karte gegeben, die das Blatt noch hätte wenden können. Aber: Ganz offensichtlich war seine Mama nicht die Frau vom Innenminister.

Kräuterlimo

Bergwanderungen, stundenlang. Die sind Teil meiner Kindheitserinnerungen an Familienurlaube, die von Jahr zu Jahr wechselnd einmal ans Meer und im Sommer darauf in die Berge führten. Und dort waren vor allem das Staudamm-Bauen an klaren, kalten Gebirgsbächen einerseits und das Pausieren auf Alm- und Berghütten andererseits die Highlights auf jeder Kraxeltour.
Zur Erfrischung gab es dort dann entweder frische Milch, sozusagen direkt aus der Kuh oder Almdudler. Die Kräuterlimo mit dem gleichwohl herben wie belebenden Geschmack war ein exklusives Produkt aus Österreich, das auch nur dort vertrieben wurde. Zu den Souvenirs gehörte deshalb auch oft eine Flasche mit dem prickelnden Kräutergesöff. In Deutschland war das einfach nicht zu kriegen.
Auch deshalb sah man mich vor etwa einem Jahr noch mit einem Sechser-Träger Aldmudler (mit Zwei-Liter-Flaschen wohlgemerkt, also zwölf Litern) durch die Wiener Uno-City spazieren, weil ich vor der Heimreise in den Kräuterlimolosen Norden noch eine Notration für die nächsten Tage mitnehmen wollte.
Hamsterkäufe wie diese scheinen nun überflüssig zu sein. Heute Abend erhielt ich die Meldung, dass ein Discounter ganz in der Nähe, die Limoflaschen mit dem Trachtenpärchen nun im Sortiment hat. Die Limonade, die in Österreich so eine Art Nationalgetränk ist, wird auch von einem deutschen Brunnen zusammengerührt. Herrlich. Aber hoffentlich verliert das Kräuterwässerchen durch seine ständige Verfügbarkeit nicht seinen über Jahrzehnte aufgebauten Reiz…
PS: Wenn es jetzt bald auch noch Einbecker Brauherren-Pils hier im Osten geben sollte…

Wie heißt Ihr Kuscheltier?

Teddy Kohlhof hatte hier ja schon einen akustischen Auftritt (die Aufnahme von damals ist ja sozusagen meine allererste Podcast-Ausgabe). Mein treuer Begleiter, ehemals pelzig, inzwischen seit über zwei Jahrzehnten nahezu  kahl, kommt mir in den Sinn, weil ich am Wochenende während einer Feier unter anderem einer Unterredung beiwohnen durfte, in der es um die Namen für Kuscheltiere ging. Natürlich hatte jemand die tolle Idee, dass man doch auch mal auf kohlhof.de fragen könnte, welche Namen die Leser einst ihren Plüschhasen, Knuddelbären und so weiter gaben.

Also, bitte! Seien Sie ein aufrechter Mensch und gestehen Sie: Wie hieß oder heißt Ihr Kuscheltier, worum handelt es sich und wo ist es jetzt?