Ich, die Gl&ckspilz von die Europa

Ach, herrlich: Die guten Nachrichten hören nicht auf! Soeben bekam ich Post

VOM SCHREIBTISCH
DIE LEITUNG INTERNATIONALEN BEFOERDERUNGEN
YAHOO INTERNATIONAL LOTTERY INC,
EUROPAEISCHE GEBIET GEB?UDE

Jawohl, und darin steht doch tatsächlich:

Die endg?ltigen Z?ge wurden auf dem 06 july 2008 gehalten.Ihr E-
Mailkonto ist als ein Gewinner f?r den Geldpreis vom
1,000,000.00 (EIN MILLION EUROS) gew?hlt worden. Dies Ergebnis ist jetzt
zu Ihnen heute 07 july 2008 freigegeben und Ihre E-Mail-
Adresse, die in der Einer Kategorie befestigt wird,hat
1,000,000.00 (EIN MILLION EUROS) gewonnen .
Alle E-Mail-Adressen wurden automatisch durch ein
Computerstimmzettelsystem ausgew?hlt, in den Ihre E-Mail-Adresse als
einer der DREI gl?cklichen Gewinner ausgew?hlt wurde.
Alle E-mail Adressen wurde von den Europa Einwohner und Internet
Benutzer Databanken aus das ganze Europa ausgew?hlt.
Ihre Gl?ckszahl lautet:-2476654 .und Bonusballzahl .8
Sie werden geraten, Ihre siegreichen Informationen vertraulich {SEHR
GEHEIM} zu behalten, bis Ihre Anspr?che und Ihr Geld bearbeitet worden
sind, das zu Ihnen ?berweisen werden wird.
Dies ist Teil von unseremSicherheitsprotokoll,um Doppelbeanspruchen und
ungerechtfertigten Missbrauch von diesem Programm durch Schwindel zu
vermeiden.
Sie m?ssen Ihr Gewinn nicht sp?ter als am 1 July 2008 beansprucht
werden. Nach diesem Datum, wird alle unbeanspruchten Fonds zu unserem
Zentraleb?ro (als nicht beansprucht) zur?ckgekehrt werden .
Bitte merken Sie, um unn?tige Versp?tungen und Komplikationen zu
vermeiden,erinnern Sie sich immer an Ihre REF NR.:EGS/475061736 in
allen von Ihren Korrespondenz mit uns zu zitieren.
Wir dr?ngen Sie daher,die Bundes Republik Deutschland
Bezahlungszentrum zu kontaktieren:

Oha, alles ganz geheim, verstehe. Dumm nur, dass die Gewinnbenachrichtigtung erst sechs Tage nach dem Ende der Anspruchsfrist verschikt wurde. Da habe ich wohl doch mal wieder Pech gehabt. Bin wohl “die gro&e Vogel-Pech von die Europa”. Den beigefügten Fragebogen zu meinen Kontodaten werde ich deshalb wohl doch nicht mehr ausfüllen müssen, oder? Ich frage gleich mal die Absenderin

PROFESSOR DR. SARAH McCULLOUGH,
CHEFIN, AUSLANDANGELEGENHEIT ABTEILUNG.
YAHOO INTERNATIONAL LOTTERY INC.

Ach, geht leider nicht, da steht wieder, ich soll nicht auf die Mail antworten. Mist, muss ich wohl doch weiter arbeiten gehen…

Chance nutzen?

Das klingt doch toll:

Aufmerksamkeit Weltpokal-2010-E-Mail-Lotterie Gewinner/Gewinnerin,

In die namen der lokalen Organisierens Committe der 2010 Fu?ballmeisterschaft wollen wir Sie informieren dass Sie einer der gl?cklichen Sieger der Weltpokal-2010-E-Mail-Lotterie sind. Diese Lotterie ist eine Initiative des lokalen Organisierens comitte der 2010 Fu?ballmeisterschaft, die in Afrika stattfinden wird.

Ja, herrlich! Es geht um 450.000 Euro, die “auf einer EC-Karte” gespeichert sind, die man mir unbedingt schicken will. Oder sind es doch nur 450? Oder gar nix, oder soll ich zahlen?

Um eine breitere Teilnahme zu bekommen, wurden E-Mail-Adressen von der E-Mail und den Internetbenutzern uberall die Welt ausgew?hlt. Sieger wurden durch ein Computerstimmzettel-System von mehr als 1 Milliarde E-Mail-Adressen ausgew?hlt. Ihre E-Mail-Adresse kam als einer der gl?cklichen Sieger der Summe von 450.000 Euro (vierhundertf?nfzig Euro) heraus.

Ich müsse mich nur melden. Ganz klar, das ist Spam. Blöder Spam obendrein. Selten doof genmacht. Ganz zum Schluss bittet man dann noch, bloß nicht auf die Mail zu antworten. Das hätte ich bestimmt gemacht, dann hätte ich ihnen mitgeteilt, wo genau in ihre kleinen Gangster-Hintern sie sich ihre FuRballlotteriedingenskirchen-Verarsche hinschieben können.

Einsatz vor Warnemünde

Wie schon angedeutet, durfte ich ein Manöver der Bundespolizei mit Einheiten aus Polen, Finnland und Russland beobachten. Bei der Übung auf der Ostsee vor Warnemünde ging es darum, einen Frachter zu entern, auf dem so genannte illegale Einwanderer die Besatzung überwältigt hatten. An der Übung im Rahmen der “Baltic Sea Region Border Control Cooperation” nahmen die Kaper-1 aus Polen, die Minsk aus Russland, die Tursas aus Finnland und die Neustrelitz aus Deutschland teil. Außerdem wurden Einsatzgruppen per Hubschrauber auf dem “gekaperten” Frachter abgesetzt. Berichte davon heute früh im Radio, und zwar bei ndr1 Radio MV und auf Bayern 2. Die Bilder dazu in der folgenden kleinen Galerie:
[mygal=polizeimanoever_juni07]
Es war ein beeindruckender Einsatz von Technik, der da vor Warnemünde über die Bühne ging. Besonders imponierend: Die Helikopter im Tiefflug über dem Szenario. Die Übrung war Abschluss einer Tagung von 60 Grenzschützern aus der EU, der Türkei, aus Russland und Kroatien. Dabei ging es darum, wie die Außengrenzen der EU auf See noch sicherer gemacht werden können und wie illegale Einwanderung, also das Schleusen von Menschen, verhindert werden könnte.
Der Kampf gegen Schleuser- und Schmugglerbanden sei nötig, weil sie die Not der Flüchtlinge ausnutzen würden, sagte Peter Altmaier, Staatssekretär beim Bundesminister des Innern. Die Flüchtlinge würden in oft veralteten Booten oder irgendwo im Laderaum von Schiffen versteckt lebensgefährlichen Situationen ausgesetzt. Dies gelte es zu verhindern. Gleichzeitig müsse sich die EU bemühen, mit einigen afrikanischen Staaten Abkommen zu schließen, um die illegale Migration (also ohne Papiere, Visa und Arbeitserlaubnis) einzudämmen. Dazu könnte künftig mit einigen europäischen Staaten vereinbart werden, dass sie Migranten aufnehmen, um den eigenen Mangel an Arbeitskräften zu mildern.
Die Übung vor Rostock fand weit ab vom Mittelpunkt der Flüchtlingsströme ab. Vor allem die Küsten der europäischen Mittelmeerländer sind immer wieder Schauplatz für dramatische Szenen, in denen erschöpfte Flüchtlinge aus Afrika an Land gehen oder von der Küstenwache aufgegriffen werden. Viele Flüchtlinge überleben die strapaziöse Reise in schrottreifen Schiffen nach Angaben von Hilfsorganisationen nicht.
Die deutschen Ostsee- und Nordseehäfen spielen aber bei Schleuserkriminalität keine übergeordnete Rolle. Die Zahl der entdeckten Fälle ist nach Angaben der Bundespolizie mit 300 bis 400 pro Jahr sehr gering.
Im Mittelmeer findet rund um Malt gerade ein ähnlicher Einsatz statt. Auch dort ist eine international besetzte Polizeiflotte gegen Schleuserbanden im Einsatz – das ist allerdings keine Übung, das ist Ernst.

Kapuzenmänner als Störenfriede

Aktuell

Einbruchversuch? Verlaufen? Dummer Spaß? Mindestens zwei junge Männer haben heute Nacht das Gerüst gestürmt, das an meinem Haus steht und haben auf dem Dach anscheinend Holzschuhtanz geübt. Ein Fall für die Polizei. An Schlaf war jedenfalls nicht mehr zu denken – ich habe mir die Zeit deshalb hier im Backstage-Bereich vertrieben.

Gerade hatte ich das Licht ausgeknipst, um selig von meinem Sideblog und noch viel aufregenderen un-digitalen Dingen zu träumen, da rissen mich ungewöhnliche Geräusche aus dem Halbschlaf. Das Haus, in dem ich lebe, ist eingerüstet, weil unter anderem die Fassade erneuert wird. Gegen 3:30 Uhr hörte ich dann Schritt draußen vor meinem Fenster – auf den Gerüstbrettern im vierten Stock. Ich sah Schatten am Fenster vorbeihuschen und war dementsprechend hellwach.

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Natascha Kampuschs Worte

Aktuell

Zwei Wochen nach ihrer Flucht aus acht Jahren Gefangenschaft hat die 18-Jährige Natascha Kampusch aus Österreich einigen Zeitungen und dem ORF Interviews gegeben. Das österreichische Fernsehen hat das Gespräch bereits gesendet, RTL will um 21:15 Uhr das aufgezeichnete Interview ausstrahlen. Die ARD will es nach Mitternacht zeigen.

Die junge Frau sitzt in einem lavendelfarbenen Oberteil und mit einem modischen Kopftuch vor der Kamera und sagt in dem Gespräch unter anderem: “Ich war stärker [als der Entführer]”.

Der ORF hat eine Abschrift des Interviews online gestellt. Das Skript ist hier zu finden.

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Edit: Besonnen, überlegt, die Augen oft geschlossen, so schildert die junge Frau ihre ersten Tage in Freiheit – über den Kontakt zu ihren Eltern und über ihren ersten Besuch in einer Eisdiele, ganz incognito. Sie habe auch schon Freundschaften geschlossen, berichtet Natascha – zu anderen Patienten in dem Krankenhaus, in dem sie untergebracht sind. Darunter sind nach ihren Worten einige Kinder im Alter von etwa zehn Jahren.

Dann macht RTL erst mal Werbung. Der erste Spot zeigt ein Shampoo. Die Sprecherin preist es mit den Worten an: “Es gibt nichts Schöneres als schuppenfreies, natürlich glänzendes Haar.” Naja…

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Im weiteren Verlauf des Interviews ist der jungen Frau die Anstrengung, die Belastung anzumerken, die nicht nur das Gespräch selbst, sondern auch die Berichte über ihre Gefühle und ihre Erlebnisse, ihr Leben für Natascha bedeuten.

“Ich finde, ich war stärker als er”, sagt sie über ihren Entführer. Als sie ihrem Peiniger zum ersten Mal auf dem Schulweg an seinem Auto sah, habe sie noch gedacht, ob sie nicht die Straßenseite wechseln solle. Sie tat es nicht: “Er packte mich, ich versuchte zu schreien, aber es kam kein Laut raus.”

Das Mädchen war im Alter von zehn Jahren im März 1998 entführt, verschleppt und versteckt worden. Viele ihrer Schilderungen aus ihrer Gefangenschaft waren sehr ergreifend, am berührendsten war aber wohl der Bericht über einen “Ausflug” mit ihrem Entführer zum Einkaufen in einem Baumarkt. Die Verkäufer hätten gefragt: “Kann ich ihnen vielleicht helfen?” Das Mädchen musste hilflos zusehen, wie ihr Entführer die Mitarbeiter abwimmelte. Er hatte zuvor gedroht, beim kleinsten Versuch Nataschas, auf ihre Entführung aufmerksam zu machen, Menschen umzbringen.

In dem Fernsehinterview macht Natascha Kampusch einen tapferen, gefassten Eindruck, atmet manchmal schwer, antwortet aber auch manchmal mit brüchiger Stimme und spricht auch über ihre Pläne: Eine Stiftung gründen um Menschen zu helfen, die in ähnliche Notlagen geraten sind wie sie selbst.

Allerdings bleibt trotzdem die Frage, warum es nötig ist, dass die junge Frau sich den Strapazen aussetzen muss, über ihre Gefangenschaft öffentlich im Fernsehen zu berichten. Der Druck, die Nachfrage von Redaktionen, mit Natascha Kampusch zu sprechen, muss unvorstellbar groß sein.
Natascha Kampusch hofft, dass sie mit diesem Interview diese Neugier befriedigt zu haben. Es ist schon paradox: Um endlich Ruhe zu haben, muss Natascha Kampusch zunächst fast ihr ganzes Leben preisgeben.

Brief von Natascha Kampusch an die Öffentlichkeit

Wikipedia-Artikel

Beute bitte hier einwerfen

Man kennt das ja, irgendwann hat man keinen Spaß mehr dran: Dan steht die mühsam entwendete Venus von Milo irgendwo im Regal, der Cranach verstaubt im Hobbykeller, und die Krone des Heiligen Römischen Reiches – Andenken an den letzten  romantischen Beutezug nach Wien – ist einem bei des Heimes Pflege seit langer Zeit schon sehr im Wege. Wohin also mit dem alten Krempel, wenn man des einmaligen lästigen Kunsthandwerks überdrüssig geworden ist. Braune Tonne, gelber Sack, grüne Kiste? Schließlich ist der Markt für gestohlene Kulturgüter ja, sagen wir mal, gesättigt. Und bevor man sich die Blöße gibt, die Preziosen in nem 1-Euro-Shop zu verticken, sollte man es mal in Köln versuchen. Dort wird heute die erste Kunstklappe in Deutschland in Betrieb genommen. Was mit Neugeborenen funktioniert, kann bei Gemälden und Statuen ja nicht verkehrt sein.

Wer von ebenso viel Reue wie Scham geplagt wird und nach dem Diebstahl von Wertvollem aus Museen und Galerien sein Gewissen zumindest halbherzig erleichtern will, kann zu dem überdimensionierten Kasten in einer Kölner Gasse kommen und dort Kunst in die Klappe werfen – oder besser: vorsichtig legen. Nicht, dass auf den letzten Metern noch was kaputt geht.

Die Idee stammt aus Wien, wo seit Ende 2004 gut 40 gestohlene Kunstwerke durch die weltweit erste Kunstklappe zurückgegeben worden sein sollen, darunter ein Wappen aus einer Kirche nach über 30 Jahren. Allerdings auch eine Fälschung dieses berühmten Salzfässchens aus der Renaissance – die Nachbildung war aus Knete.

Welche Kunstwerke gerade als vermisst gemeldet gelten und womöglich in den Tresoren wahnsinniger, irre lachender Kunstsammler lagern, ermittelt das Art Loss Register in Köln. Darüber hat unter anderem die Zeit berichtet.

Placebo-Schinken

Ein Germanistik-Professor aus Rostock ist vom Amtsgericht Bonn zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung von 18 Monaten verurteilt worden. Er hatte in der Unibibliothek in Bonn alte, wertvolle Bände gestohlen und die alten Schinken teilweise durch wertlose andere Bücher, gewissermaßen als Placebo, ersetzt. Die Bibliothek beziffert den Wert der gestohlenen Bände auf 250.000 Euro, berichtet die Berliner Zeitung. Der Hochschullehrer hat angekündigt, dass er in Berufung geht. Es besteht wegen des Urteils von über 12 Monaten die Möglichkeit, dass er seinen Beamtenstatus verliert, berichtet der Spiegel (in der online-Ausgabe allerdings nur gegen Cash). Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann über mehrere Jahre die Buchattrappen hergstellt und für die entwendeten Bücher sogar Kaufquittungen gefälscht hatte.

(Und er wurde am 17. Januar 2007 auch in zweiter Instanz verurteilt… )

Im Cafe klickten die Handschellen

Der Mitarbeiter eines Rostocker Sicherheitsunternehmens hatte aus dem Firmentresor der Filiale in Fürstenfeldbruck einstolzes Sümmchen Bargeld geklaut. Weit kam er damit nicht, und lange war er auch nicht unterwegs. Bericht für die Mittagsschau auf ndr1 Radio MV am 24. Oktober 2005
[audio:MS24102005.mp3]