Darwin-Award

Ein tödlicher Unfall mit Starkstrom und Maulwürfen auf der Halbinsel Zingst hat es im Internet in die Liste der kuriosesten Unglücksfälle geschafft. Der Tod eines 63-Jährigen Berliners wurde mit einem Darwin-Award bedacht. Der Mann hatte im Januar vergangenen Jahres Metallstäbe ins Erdreich seines Feriengrundstücks gerammt und diese unter Strom gesetzt. Die Hoffnung: Durch die elektrischen Stöße wollte er Maulwürfe vertreiben. Der Mann berührte allerdings einen Metallstab und starb wenig später.

Der Darwin-Award ist die wenig schmeichelhafte Auszeichnung für Todesfälle, bei denen die Opfer sich durch Ahnungslosigkeit oder Leichtsinn, auf jeden Fall aber durch eigenes Verschulden umbringen. So heißt es süffisant auf der Homepage der Darwin Awards, dass diese Auszeichnungen vergeben werden, um diejenigen zu ehren, die den Genpool der Menschheit verbessern, indem sie sich selbst daraus entfernen.

Der Eintrag auf der Internetseite ist schon älter, gibt als Ortsmarke allerdings “East Germany” an – nun, das ist geographisch sicherlich korrekt…

Maulwurfjagd in den Tod

Das sagt sich so schnell, angesichts zerwühlter Rabatten und des einst mühsam getrimmten Rasens: “Diese Maulwürfe bringen mich noch ins Grab”. Ganze Generationen von Gärtnern und Rasenfreunden dürften schon verzweifelt sein beim Anblick beschaulicher brauner Erdhügel auf ansonsten makellosen Grünflächen. Doch Vorsicht beim Kampf gegen Talpa europaea. Die folgende Geschichte von der Halbinsel Zingst, über die die Polizei heute berichtet, beweist es.

Schon kurz nachdem der Ur-Gärtner den ersten Ur-Garten kultiviert hatte, schickte sich der Ur-Maulwurf an, dem bieder getrimmten Ur-Rasen subversiv und von unten die ganz persönliche Note zu verleihen. Was haben Gartenfreunde nicht alles ersonnen und ausprobiert, um die subterranen Einzelgänger vom eigenen Grund und Boden zu vertreiben: Schallwellen, Gase, Druck oder schlicht rohe Gewalt durch das Platthämmern der Erdhügel.

Ob es effektiv ist, mit Starkstrom gegen Maulwürfe vorzugehen, darf spätestens ab heute bezweifelt werden. Jedenfalls ist bislang nicht bekannt, ob das Grundstück eines Berliners auf Zingst nun Maulwurf-frei ist. Es dürfte dem Besitzer auch nichts mehr nützen – er selbst hat die Vertreibungsaktion nicht überlebt.

Er hatte nach Angaben der Polizei Metallstäbe in den eigenen Gartengrund gesteckt und diese mit einer 380-Volt-Steckdose verbunden. Dann hat er aus bislang unbekannten Gründen einen der Stäbe berührt, die schon unter Strom standen. Ein Notarzt konnte später nur noch den Tod des Rentners feststellen.

Pressemitteilung der Polizeidirektion Stralsund