Rostock vs. Schwerin III

Heute: Musik in der Nachbarschaft.

Es ist noch gar nicht lange her, da wackelte in Rostock die Wand. Und der Fußboden bebte. Und die Stifte, die auf meinem Schreibtisch lagen, zitterten im Takt der Beats, die der Party in der WG unter meiner Wohnung ordentlich einheizten. Es war mittlerweile kurz nach 4 Uhr in der Nacht und ich saß gerädert am Computer. Die Einweihungsparty meiner neuen Nachbarn zog sich hin, die Stimmung war ausgelassen – und die Musik ohrenbetäubend laut. In dieser Nacht erfuhr ein ganzer Stadtteil, welche Energie zusammenkommt, wenn angehende Akademiker die entbehrungsreichen Mühen des fordernden Studentendaseins für ein paar Stunden, also etwa elf, vergessen wollen.

Jeder halbwegs vernünftige Mensch wird mir zustimmen, dass man nur verbal in ein Wespennest stechen würde, wenn man versucht, eine derart aufgeheizte Menge zu forrtgeschrittener Stunde um Ruhe zu bitten. Außerdem fand ich das Getöse und die Wucht, die ein druckvoller Bass-Laustprecher heutzutage entwickeln kann, um durch Hauswände und Decken hindurch Gegenstände hüpfen zu lassen, auch in gewisser Weise faszinierend. Wenn ich am nächsten Tag Frühdienst gehabt hätte, wäre ich aber wohl nicht so duldsam gewesen.

Jedenfalls dachte ich aber auch, dass es nicht schlimmer kommen kann. Bis jetzt. Heute hatte ich Frühdienst und suche in meiner Kemenate Ruhe und Erholung vom aufreibenden Alltag in einem Landesfunkhaus. Doch angenehme Leichtigkeit will sich nicht einstellen, weil irgendwo nebenan, ein paar Häsuer weiter seit gefühlt drei Stunden irgendein Wahnsinniger auf einem Klavier oder Keyboard oder was auch immer für einem Folterinstrument nahezu pausenlos immer wieder dieselben Tonfolgen repetiert. „Rostock vs. Schwerin III“ weiterlesen

Allein, allein

Polarkreis 18 im Mau
Lasershow am Polarkreis: Über 300 Zuhörer kamen zum Konzert von "Polarkreis 18" ins Rostocker Mau. Foto: Christian Kohlhof

“Allein, allein”, der Song mit dem charakteristischen Laien-Chor-Gesang im Hintergrund, hat der Band zum Durchbruch verholfen. Das Lied läuft auf wirklich nahezu allen Radio-Stationen. Weil die Band “Polarkreis 18” so viele Platten von ihrem Album “The color of snow” verkauft hat, ist sie auch für den Echo, also den deutschen Musikpreis, nominiert – und zwar in der Kategorie “Bestes Video national”.

Die Band aus Dresden hat gerade ihre Deutschland-Tournee begonnen. Rostock war die zweite Station. In weißen Anzügen, „Allein, allein“ weiterlesen

Lübeck intensiv

Ein Wochenendbesuch in Lübeck, wie er besser nicht sein kann: Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk bescherte mir die Gelegenheit, nunmehr sämtliche Langspielplatten und Singles im Familienbestand zu digitalisieren… bzw. damit zu beginnen. Was mit dem schlichten Anschließen eines silbernen Kästchens anfing, entpuppt sich nun als die sprichwörtliche Wissenschaft für sich. Musik des Tages in diesem Zusammenhang: Alles von Herb Alpert & the Tijuana Brass im Allgemeinen und im Besonderen “Walk Don’t Run“. „Lübeck intensiv“ weiterlesen

Till gestreamt

Trompeter Till Brönner gehört zu den Jazz-Musikern, die in Deutschland auch kommerziell besonders erfolgreich sind. Sein aktuelles Album “Rio” schaffte es auch auf Platz 10 der deutschen Pop-Charts. Ich habs neulich im Zug gehört, wo das über das Bordnetz verteilt wurde – so richtig prickelnd fand ich das allerdings nicht. Für meinen Geschmack war das vielleicht ein bisschen zu südamerikanisch – oder es lag an der Zugfahrt. “Oceana” hat mir besser gefallen. “Blue Eyed Soul” war noch besser.

Herr Brönner war in Rostock auch schon mal gemeinsam mit Armin Müller-Stahl zu Gast. Das war ein sehr gutes Konzert. Mal sehen, wie das nächste klingt. Dazu muss man gar nicht hinfahren. Am 10. Dezember überträgt der Trompeter seinen Auftritt in Dortmund per Video-Stream. Wie’s aussieht, muss man sich dafür nicht mal registrieren. Das ist doch mal nett. Is ja auch bald Weihnachten.

Dschungel über Kopf

Wir waren im Dschungel, mittendrin. Wir haben sozusagen mit den Gorillas in den Baumkronen gesessen und sie bei der Aufzucht eines Menschenkindes aus nächster Nähe beobachten können. Denn: Beim Musical “Tarzan” in Hamburg wird auch der Zuschauerraum der Neuen Flora immer wieder zur Bühne.

Tarzan (Anton Zetterholm) bei seiner täglichen Arbeit. Foto (C): Stage Entertainment

Dann  schwingen “Menschenaffen” an grünen Lianen von links nach rechts über die Köpfe der Besucher hinweg oder seilen sich aus dem Scheinwerfergerüst unterm Dach bis ins Parkett ab. Zwischendurch flattern riesige „Dschungel über Kopf“ weiterlesen

Kindergarten Jazzfunk

Die Musik des Tages war vor 70 Jahren schon ein Hit, uUnd zwar der erste Hitparadenerfolg für Ella Fitzgerald. Mit der “Single A-Tisket, A-Tasket” mischte sie 1938 in den US-Charts ganz vorn mit.

Das Lied ist schon nicht schlecht, allerdings hat es mir ein Remix angetan, der Frau Fitzgeralds Gesang ein bisschen wie Jive Bunny and the Mastermixers durchwirbelt, allerdings mit mehr Funk zwischendrin, Interpreten sind laut CD-Sampler aus dem Schnickschnack-Laden “Digital Emotions”. Das sagt mir nun wiederum gar nichts, weshalb ich leider auch keinen Link anbieten kann.

Übrigens handelt es sich beim dem Songtext in der Grundlage um einen Kinderreim. Das Internet jedenfalls ist voll davon.

Financial countdown

Dieses Video hat auf den ersten Blick nichts mit der weltweiten Finanzkrise zu tun:

Dieser junge Mann hat ein Talent, das er mit seltsamen Gerätschaften auslebt. Es geht um Musik und die Tatsache, dass der Gute Ukulele, Tröte und Miniklavier spielen kann und zwischendurch auch noch singt. Manche findens seltsam, ich finds lustig und hoffe, damit den Wochenstart der geneigten Leserschaft versüßt zu haben.

Und da es heute auch und vor allem um die erhoffte Wirksamkeit einer nahezu europaweiten Strategie gegen die Folgen der Finanzkrise geht, passt “Final Countdown” von Europe natürlich doppelt und dreifach auf die heutigen Morgen. Wie werden die Börsen reagieren?

Die 15 Länder, in denen der Euro gilt und Großbritannien haben sich ja auf einen gemeinsamen Rahmen für finanzielle Interventionen zur Stützung angeschlagener Banken und damit zur Rettung des gesamten Finanzsystems verständigt (Text des Statements von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Ende des Treffens in Paris). Allein die Bundesrepublik will ja angeblich mit bis zu 400 Milliarden Euro bürgen. Viel hilft hoffentlich auch viel.

Wenns schlecht läuft, werden viele von uns vielleicht schon bald als Musiker ähnlicher Ausrichtung wie oben versuchen müssen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen… wo ist eigentlich meine Trompete?

Links:

Dossier zur Finanzkrise bei tagesschau.de

Zusammenfassung bei spiegel.de

Das Video habe ich in Cashys Blog gefunden, einem ebenso informativen wie lesenswerten Stück Internet mit dem Schwerpunkt Software und Betriebssysteme – und wie man sie effizient nutzen kann.

Cool, charismatisch, changierend

An diesem wundervollen Sonnentag lasse ich meinen Medienplayer mal alle Songs spielen, deren Titel mit dem Buchstaben C beginnt. Ganz einfach, weil das ein wundervolles Zeichen ist. Wie in Carpaccio, Chlorophyll oder … Christian.

Diverse Titel schaffen es heute in die Empfehlung zur Musik des Tages:

Herbie Hancock – Cantaloupe Island

Oasis – Champagne Supernova

The Killers – Change your mind