Beeren-Inferno

Blaubeeren und Brombeeren diagonal und im Wechsel üppig auf einem Bett aus Bisquitteig und Vanille-Creme verteilt, ergeben nicht nur einen wahrhaft verlockenden Anblick von oben…

blaubrombeerkuchenvonoben

… sondern auch eine wahrlich schmackhafte Komposition süßer Heidel- mit saftigen Brombeeren:

blaubrombeerkuchen

Nebenbei ist damit auch bewiesen, dass sich dieses Rezept, was den Fruchtanteil angeht, wohl nahezubeliebig variieren lässt. Noch ein Brombeerkörnchen besser wäre dieses Inferno aus Süße und Vitaminen allerdings gewesen, wenn es in deutschen Supermärkten auch Blaubeer- oder Brombeersaft zu kaufen gäbe, mit dem man den Tortenguss anrühren kann. Aber Himbeersaft ist auch in Ordnung (auf die “Blaubeersuppe” aus der Lebensmittelabteilung des schwedischen Erstwohnungseinrichters sind wir leider erst gekommen, als dessen Schiebetüren sich längst geschlossen hatten).

Vitamincocktail

obstteller
Es müssen nicht immer bloß Äpfel sein... Foto: Christian Kohlhof

Kumquats, Grenadillen und Tamarillos lagen in der Obst-Abteilung des Frischemarkts einträchtig neben Himbeeren, Blaubeeren, Weintrauben, Pfirisichen und anderem Obstgedöns. Wenn man alles hübsch zusammenschütet undgefällig arrangiert, entseht dabei ein Multivitamin-Cocktail, der hoffentlich für Geschmacksexplosionen sorgt – auch wenn man im Falle einiger Früchte zunächst Tante wikipeda fragen muss, ob das, was hinter der roten Schale verbirgt, wirklich genießbar ist.

Beeren-Preise

Um noch mal auf gestern zurückzukommen (und auch noch mal ins Archiv zu blicken): An den roten Buden für saisonal verfügbare regionale Feldfrüchte zeichnet sich eine rasante Preisentwicklung ab. Hier der Anfang einer Übersicht über den Kilopreis (am Erdbeerhäuschen am Kosmos in der Rostocker Südstadt):

Datum – Preis/KG

28.5. – 5,60 €

29.5. – 4,60 €

30.5. – 5,60 €

31.5. – 5,30 € (In Groß Grönau bei Lübeck)

(diese Reihe wird fortgesetzt – wenn sich unter der Leserschaft Erdbeerpreis-Reporter befinden, freue ich mich über deren Kilopreis-Meldungen aus anderen Winkeln des Landes).

Kilopreis für Erdbeeren: 50 Euro

Eine Schale Erdbeeren mit 250 Gramm Inhalt für fast 13 Euro (das sind dann für eine Kilogramm 52 Euro). Das ist ein Schockpreis, zumindest für norddeutsche Verhältnisse. Für südschwedische Verhältnisse ist das vielleicht eher ein Schnäppchen. Jedenfalls meldete Radio Schweden (Sveriges Radio) am 10. April, dass Verbraucher in Helsingborg bereitwillig diesen Preis bezahlen würden.

Ein Kilo Erdbeeren kostet in Rostock an den roten Häuschen, die in ihrer Häufigkeit so wirken, als würden Sie zu einem weltumspannenden Netz eines Erdbeermonopolisten gehören, heute 4 Euro. Vergangene Woche verlangten die Aushilfskräfte an den Verkaufstresen noch 5 Euro pro Kilogramm. Die Preise entwickeln sich also allmählich in eine Region, bei der man auch mal kaufen kann, ohne sich zu ärgern. Und, wie sieht die Preisentwicklung andernorts aus?

Marktberichte bitte in den Kommentaren …

(Bitte beachten Sie auch die nun die Marktbeobachtung 2009 hier auf kohlhof.de)

Tropenfrucht vermisst

Es ist ein wenig unheimlich: Ich bin mir ziemlich sicher, nein, sogar sehr sicher, dass ich eine Banane bei mir hatte, als ich am Mittwoch gegen 5:30 Uhr aus dem Haus zur Arbeit eilte. Nur: Das Obst ist verschwunden, ohne dass ich es gegessen habe. Es ist weg. Schon als ich am Ü-Wagen ankam, der an jenem Morgen am Rostocker Zoo auf mich wartete, um eine Eisbärin in Empfang zu nehmen, habe ich sie zum ersten Mal vermisst. Ich tastete noch im Gehen mit gespreizten Fingern sämtlichen Taschen meiner Jacke ab, aber eine Tropenfrucht konnte ich dabei schon nicht mehr erfühlen.

“Werde ich sie wohl zu Hause vergessen haben”, dachte ich noch so bei mir. Gleich nach meiner Rückkehr warf ich einen Blick auf den Obstkorb in der Küche: Äpfel, Mandarinen, Orangen, aber keine einzige Banane. “Hah, dann wohl doch auf dem Regal im Flur”, sagte ich zu mir selbst. Doch auch auf dem Gestell nahe der Wohnungstür keine Spur vom vermissten Früchtchen.

“Ich werde sie doch wohl nicht in einem der vielen Fächer meines Rucksacks…”, begann ich in vorwurfsvollem Ton, ohne den Satz zu vollenden. Aber nein, weder im Dokumenten-Fach, in der Computer-Tasche, auch nicht im Zusatzfach noch in der Schlüssel-Tasche fand sich Obst. Kein Apfel, keine Kirschen und vor allem – das frustrierte mich zusehends – auch keine Banane.

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, versuchte ich die Selbstzweifel zu ignorieren und ging noch mal zum Auto. Man liest ja schließlich immer wieder von Bananen, die unter Autositze rutschen. Aber auch energisches Vor- und  Zurückschieben von Autositzen brachte mich nicht weiter.

Die Banane bleibt verschwunden. Nun frage ich mich, wo sie jetzt wohl sein könnte. Naja, vielleicht bringt mich ja ihr Geruch in zwei, drei Woche auf ihre Spur. Ich glaube, ich werde alt.