Mit Noppen durch den Schnee

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Steht auch drauf: Winterreifen fürs Fahrrad.

Es hat geschneit. Die ganze Nacht. Nicht wenig, und das bei Temperaturen um null Grad. Gute Gründe also, heute morgen nicht aufs Fahrrad zu steigen. Eisigfeuchter Pappschnee, von den ersten Autoreifen zu glitschigen Buckelpisten verpresst, da legen manche sich schon beim Gedanken daran lang hin, brechen sich im Ernstfall liebgewonnene Extremitäten und jammern rum. Das wäre mir sicherlich auch passiert – aber ich habe jetzt Noppen. Genauer genommen Reifen mit Noppen. Winterreifen fürs Rad, mit jeweils gut 120 kleinen Metall-Spikes.

 

Allein auf der Fahrt hin zur Arbeit haben mir die kleinen Dinger bestimmt zehn Mal den Hintern gerettet. Jedes Mal, wenn das schneematschenasse Reifengummi ausbrechen wollte, griffen die Metallspitzen ein. Tatsächlich reichen die kleinen Stahlnupsies aus, das Fahrrad in der Waagerechten zu halten. Der Grip, den die Spikes bieten, ist erstaunlich. Zwar sind die Metallnägel auch keine Garantie fürs Überleben, wenn man hasenartig Haken schlagend über vereiste Winterwege brettern wollte, aber sie halten einen aufrecht und in der Spur. Man muss aber erst mal Vertrauen schöpfen, dass die Spikes tatsächlich mehr Sicherheit bieten.

Laut Hersteller ist es übrigens nicht nötig, die Reifen zu demontieren, sobald Tauwetter die letzte Schneeflocke hinweggerafft hat. Die Winterreifen mit Spikes sollen mehrere tausend Kilometer auch auf normalem Untergrund aushalten. Einzig das säuselnde Fahrgeräusch deutet dann noch darauf hin, dass diese Räder Noppen haben.

Angeschlossen

Es gibt Dinge, die passieren einem nur in Schwerin. Und das ist auch gut so. Mir passieren diese Dinge dann allerdings öfter. Das wiederum ist schlecht. Schon beim ersten Mal in dieser Angelegenheit, war meine Laune arg getrübt. Es war ein sehr früher Morgen – und zu dieser frühesten Stunde wollte ich gerade zum Funkhaus aufbrechen. Irgendein Mftlbrnft hatte allerdings mit seinem Fahrradschloss nicht nur seine Gurke gesichert, sondern auch gleich noch mein Bike mit gefesselt.

Als ich diesen Umstand und mein damit verbundenes späteres Erscheinen telefonisch im Funkhaus angekündigt hatte, hörte ich im Auflegen noch, wie die halbe Technik-Abteilung in brüllendes Gelächter ausbrach. Nun gut, dachte ich damals, dann ist mir das eben mal passiert – und jetzt geschieht so etwas nie wieder.

Ich hatte den Fall schon fast vergessen und meinen 40 Minuten währenden Morgenspaziergang durchs schlafende Schwerin verdrängt, da stand ich also heute am Fahrradständer am Bahnhof… Tatsächlich ist es wieder passiert. Irgendein Depp hat sein Fahrradschloss auch um mein Zweirad geschwungen. Nun steht es da. Und ich war wieder mal zu Fuß unterwegs.

Ich frage mich, woran das liegt. Ein rascher Blick in Vorlesungsverzeichnis der Volkshochschule verrät: Es gibt keinen Kurs “Fahrräder rücksichtsvoll sichern”. Vielleicht wäre ein Lehrgang wie dieser in einer Stadt wie dieser aber doch mal dringend nötig.

Backup

“Mach ein Backup”, ist fast schon ein Mantra, das ich mir oft selbst vorbete und auch gern beherzige. Manchmal bin ich sogar kurz davor Menschen in der Fußgängerzone anzusprechen: “Haben Sie schon ein Backup von ihren wichten Daten und Computerprojekten gemacht?” Nur mühsam kann ich mich bremsen. Dabei meine ich es doch nur gut – auch mit mir selbst. Wie schnell ist sonst die Arbeit von Monaten im digitalen Nichts verpufft, wenn man mal im entscheidenden Moment gerade keine Sicherheitkopie gemacht hat.

Nun ist es so: Ich habe gerade ein Backup vom Ergebnis monatelanger Arbeit gemacht. Es geht um die Erneuerung der Internetseite der Schweriner Rudergesellschaft. Und just nachdem ich dieses Baackup heruntergeladen und ein Update des CMS hochgeladen hatte, raten Sie, was passiert ist. Ach, ich sags Ihnen: Einfach alles zerschossen. Mir scheint sogar, MySQL hat sich extra für mich noch ein paar neue Fehlermeldungen ausgedacht und lacht sich irgendwo im Backend kaputt.

Aber kein Problem: Ich habe ja ein Backup. Das habe ich soeben hochgeladen und musste nun feststellen, dass der FTP-Client die Dateien nicht wie versprochen ersetzt, sondern einfach jeweils hintendran gehängt hat. Damit kann ja nun niemand etwas anfangen. Alle Dateien sind nun alsso doppelt so groß.

Es ist jetzt 19:39. In wenigen Sekunden wird sich herausstellen, ob es geholfen hat, noch einmal alles zu löschen und das Backup in ein jungfräuliches Verzeichnis hochzu laden… Sie werden es erleben. Ich schreibe dann nur eines dieser beiden Wörter hier rein: Uffff oder Arrrglwarrrgl. Bleiben Sie dran…

19:41: …

19:43: .. .  .   … .

19:43:43: Ufffffff… fffff ….ff. f…ffff

Volkstheater Rostock: Geschlossene Veranstaltung

Das Große Haus des Rostocker Volkstheaters ist geschlossen, weil man festgestellt hat, dass es dort brandgefährlich ist. Eigentlich komisch, dass das erst jetzt passiert ist…

Im Großen Haus des Volkstheaters in Rostock finden ab sofort und wohl mindestens bis Ende Mai keine Vorführungen mehr statt. Das Theater wurde geschlossen.

Leere Stuhlreihen im Theater
Für Besucher zu gefährlich: Das Große Haus in Rostock bleibt leer. Foto: Quellenhinweis siehe unten.

Grund sind Mängel beim Brandschutz – so hieß es heute auf einer Pressekonferenz der Stadt mit Oberbürgermeister Roland Methling und Bausenator Holger Matthäus. Ganz ehrlich: Verwundert kann darüber eigentlich niemand sein. Das Innere des Hauses verströmt im Publikumsbereich den Charme einer bröselnden Ruine. Seit Jahren, ach, seit Jahrzehnten träumt die Hansestadt von einem Theater-Neubau – nur bezahlen könnte bzw. will das dringend notwendige Projekt nach jetzigem Stand niemand: Die Stadt nicht, das Land nicht, keiner. Trotzdem: bis 2018 will die Stadt ein neues Theater bauen. Träumen ist ja erlaubt. „Volkstheater Rostock: Geschlossene Veranstaltung“ weiterlesen

Facebook-Ortung

Facebook, diese….! Neuer Service: Facebook-Orte. “Places” gibt an, wo man selbst gerade ist. Problem: In manchen Profilen ist diese Funktion automatisch eingeschaltet. Bei mir in den benutzerdefinierten Einstellungen sah das eben so aus:

Man muss sich durch das Untermenü der benutzerdefinierten Einstellungen klicken, um dann die Einstellung so zu ändern, dass man erstens nur selbst den Ort angezeigt bekommt, an dem man gerade ist. Es reicht allerdings, das Häkchen bei der zweiten Option zu entfernen, um nicht in der langen Liste der Personen angezeigt zu werden, die gerade beim NDR in Schwerin anwesend sind… mal so als willkürliches (und bislang theoretisches) Beispiel. Besonders tricky ist aber die eigentliche Funktion dieses Lokalisierungs-Features. Freunde können nämlich auch eintragen, wo man selbst gerade ist – aus diesem Grund gibt es jetzt die neue Einstellungsoption “Freunde können angeben, dass ich mich an einem Ort befinde”, etwas weiter unten in den Einstellungen für “Dinge, die ich teile”. Dies war in meinem Konto nicht automatisch aktiviert, die Dropdown-Liste stand auf “Auswählen” und bietet die Option “Gesperrt”. Eine deutschsprachige FAQ bei Facebook habe ich zu diesem Feature noch nicht gefunden. Das dürfte auch daran liegen, dass dieses Feature laut offiziellem Facebook-Blog seit heute zwar verfügbar ist, aber nur in den Vereinigten Staaten. „Facebook-Ortung“ weiterlesen

Tragbarer Safe

Die Zugangsdaten für Amazon, den webmail-Account, Facebook, Diskussionsforen, Onlinedienste, die Bürosoftware – aktuell habe ich 92 Passwörter, die ich mir merken müsste. Mach ich aber nicht, denn ich benutze Keepass, das ist ein kostenloser Passwort-Manager.

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Keepass verwaltet Zugangsdaten für Mail-Fächer, Diskussionsforen, Online-Shops und alles andere - geschützt durch ein Masterpasswort. Die Software trägt die Zugangsdaten dann auf Befehl in den passenden Login-Masken ein. (Für diesen Screenshot habe ich einige Listeneinträge unkenntlich gemacht). Abbildung: Christian Kohlhof

Keepass verwaltet Zugangsdaten nach beliebigen Kategorien, sortiert sie, merkt sich auch die Adressen der Login-Seiten und generiert selbstständig sichere Passwörter, deren Komplexität man selbst festlegen kann. Auf Tastendruck bzw. auf Mausklick öffnet das Programm sogar die passende Login-Seite und trägt Nutzernamen und Passwort ein*.

Weiterer Vorteil: Keepass läuft ohne Installation – also das Programm einfach auf den USB-Stick entpacken und von dort starten. Keepass ist also im besten Sinne ein Online-Schlüsselbund. Selbstverständlich ist dieses Schlüsselbund ebenfalls mit einem Kennwort geschützt (das dürfte dann aber eine der letzten Zeichenfolgen dieser Art sein, die man sich noch merken muss).

Allerdings ist anzuraten, dass es sich beim Masterpasswort um ein sicheres, also für andere schwer zu erratendes Schlüsselwort handelt. “Baum” ist also ein schlechtes Passwort. Es sollte eher so aussehen, als hätte man wie zufällig mit der Faust auf die Tastatur gehauen – so in etwa: “AmSs2(b,l)Mb-F,dsd:0%Alk”. Das dürfte für Fremde oder auch für Angreifer aus dem Netz kaum zu erraten sein.

Nun sieht das zwar zufällig aus, ist es aber gar nicht. Denn auch man selbst kann sich diesen Zeichenwust schließlich kaum merken. Deshalb dürfte diese Herangehensweise helfen: Das Passwort ist eine Art Abkürzung für einen Satz, der Grundlage für dieses Zeichenmonster war. Und zwar: “Auf meinem Schreibtisch stehen 2 (braune, leere) Malzbier-Flaschen, da steht drauf: 0% Alkohol”. Oder eben kurz zusammengefasst: “AmSs2(b,l)Mb-F,dsd:0%Alk”.

Diese Mühe sollte sich jeder machen, um die eigenen Zugangsdaten zu schützen. Außerdem sollte für jeden eigentlichen Nutzernamen ein anderes Passwort angelegt werden – aber das übernimmt Keepass ja gern selbst.

Weitere Infos über sichere Passwörter und andere Sicherheitsthemen rund um Computer gibts unter anderem auf folgenden Internetseiten:

* was auf vielen Internetseiten, aber nicht auf allen funktioniert. Da hilft dann nur Copy&Paste zum Eintragen der Nutzerdaten

Verchromter Spion?

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Google hat vor wenigen Tagen seinen eigenen Browser Chrome vorgestellt. Das Open-Source-Projekt soll eine Alternative zu Internetexplorer, Firefox und Co sein. Allerdings scheint das Programm recht mitteilungsfreudig sein – mit anderen Worten: Es telefoniert nach Hause und übermittelt dem Unternehmen, welche Internetseiten eingegeben und besucht wurden.  Außerdem soll es eine eindeuige Nutzernummer geben, wie unter anderem hier berichtet wird und hier ganz genau beschrieben wird. Google erläutert das auch auf einer eigenen Seite zum Datenschutz.

Die Techniken setzt google nach „Verchromter Spion?“ weiterlesen

Sicheres Internet

Heute ist Safer Internet Day, also der Tag des sicherern Internets. Zum fünften Mal soll es dazu heute weltweit Aktionen geben. Damit sollen Computernutzer nicht nur aufgefordert werden, ihre eigenen Daten im Internet zu schützen, sondern auch den eigenen Rechner abzusichern.

Die Gefahren im Netz der Netze sind schließlich vielfältig. Spam ist lästig, in Kombination mit Phishing-Versuchen besonders gefährlich, Windows-Rechner, die mit Admin-Rechten laufen bieten bösen Buben sozusagen Tür und Tot, wahlloses Klicken auf dubiose Downloadangebote kann den eigenen Rechner außer Gefecht setzen. Und dann das freiwilligee Umherwerfen mit persönlichen Daten: Telefonnummer, Vorlieben, Abneigungen, Hass-Tiraden, Fotos von der letzten Party in irgendwelchen Communities weltweit abrufbar. Das ist natürlich freakig und Web 2.0 total – und jeder soll selbst entscheiden, wie viel er von sich preisgibt. Man sollte allerdings bedenken, dass Informationen auch Jahre später noch abrufbar sein können – das kann irgendwann auch mal gegen einen verwendet werden.

So halten sich ja Legenden und Berichte hartnäckig, dass Personalchefs die Namen von Bewerbern gern mal googlen und unter anderem anhand der Suchergebnisse entscheiden, ob jemand eingestellt wird oder nicht. Das kann man als sinnvoll erachten, man kann es aber auch infragge stellen. Wenn irgendein Eintrag bei SchülerVZ von vor 5 Jahren über die berufliche Karriere entscheiden soll, muss man den Personaler fast schon zwangsläufig fragen, ob da die Verhältnismäßigkeit noch stimmt.

Fazit ist aber: Jeder sollte sich genau überlegen, was er von sich und über sich im Internet preisgibt. Grundsätzlich gilt aber auch, dass jeder Computernutzer die Verantwortung hat, den eigenen Rechner abzusichern, damit er nicht zur Virenschleuder oder was auch immer und damit zur Belastung auch für andere wird.

Jede Menge Tipps, Hinweise, Strategien und Hintergründe gibt es unter anderem auf diesen Internetseiten:

http://www.klicksafe.de/ – die offizielle Seite zum Safer-Internet-Day

http://www.bsi-fuer-buerger.de/ – Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

http://www.bsi-fuer-buerger.de/schuetzen/07_01.htm – Welche Schutzvorkehrungen jeder Computer-Nutzer treffen sollte

http://www.microsoft.com/germany/athome/
security/default.mspx
– Sicherheitsportal bei Microsoft

https://www.sicher-im-netz.de/privatnutzer/201.aspx – Sicherheitscheck-Startseite der Initiative “Deutschland sicher im Netz”.
Und darüber erzähle ich auch im Radio, heute, zwischen 10 und 11 bei NDR1 Radio MV.

Sofa, so good?

In Rostock hat heute ein schwedischer Möbemarkt seine Filiale eröffnet. Man befürchtete angesichts dieser Sensation allgemeinen Ausnahmezustand. Jener blieb zwar aus, es kamen weniger Kunden als erwartet – allerdings setzte bei einigen etwas ganz anderes aus. Das Aktionssofa für 79, später 49 Euro hatten einige vor lauter Vorfreude wohl nicht mit eingeplant. Egal, Schnäppchen ist Schnäppchen, da spielen Verluste keine Rolle. Und so hat dieser Autofahrer sein neues Sofa einfach mit ein paar dünnen Tampen auf dem Dach seines Wagens festgezurrt. Wird schon nix passieren. Sicherlich ein Fall für die Damen und Herren vom Königsberger Ladungssicherungskreis. Mann, mann.

Ikea-Sofa auf dem Autodach