Fünf Jahre danach

Der 11. September 2001, als die Terroranschläge von New York und Washington tausende Todesopfer forderten, wird wohl für jeden mit ganz besonderen Erinnerungen verbunden sein und bleiben – und auch fünf Jahre danach mit der Frage “wo waren Sie, wo warst Du gerade, als die Flugzeuge in die Hochhäuser rasten?”

Ich jedenfalls habe geschlafen nach einer Frühschicht bei ndr2. So etwa am frühen Nachmittag haben mich meine Eltern dann geweckt. Bis zum Abend haben wir vor dem Fernseher gesessen – aber: die Kinokarten waren schon gekauft, weshalb es zum Schluss dieses Tages dann noch Bridget Jones auf der Leinwand gab. War aber ein setsames Gefühl, an so einem Tag ins Kino zu gehen.

Und, wo waren Sie?

Chaos auf Flughäfen

Aktuell

Die verheerendsten Anschläge seit dem 11. September 2001 sollen sie geplant haben: Die 25 Verdächtigen, die britische Ermittler in der Nacht zum Donnerstag festgenommen haben. Sie sollen geplant haben, in den nächsten Tagen neun Flugzeuge auf dem Weg in die USA in der Luft explodieren zu lassen – mit flüssigem Sprengstoff in Kosmetikfläschchen im Handgepäck.

Nicht nur, weil die Fahnder den mutmaßlichen Terroristen rechtzeitig auf die Spur kamen, sondern vor allem auch, weil die Sicherheitsvorschriften auf Flughäfen weltweit verschärft wurden, herrscht auf zahlreichen Airports das reine Chaos. Und Schilderungen darüber gibt es nicht nur auf den bekannten Nachrichtenseiten im Netz, sondern auch auf zahlreichen Blogs. Sie machen auch deutlich, wie weitreichend die Folgen allein des perfiden Plans sind.

Zusammenfassung der Sicherheitsvorkehrungen in den USA und Großbritannien , hier will einer testen, wie gut die britischen Fluggesellschaften in Tagen wie diesen sind. Und dann auch noch das: Reisen ins Disneyland mussten ausfallen.

Weitere Links

World-Watch-Monitor Air Security

United States v. Zacarias Moussaoui

In diesem Herbst jähren sich die Anschläge vom 11. September in New York und Washington zum fünften Mal. Nach dem tausendfachen unvorstellbaren Leid in den Türmen des World-Trade-Centers, im Pentagon, in den Flugzeugen und der Verzweiflung bei den Angehörigen der Opfer hatte US-Präsident Bush angekündigt, man werde die Terroristen ausräuchern. Das ist den Vereinigten Staaten bislang höchstens ansatzweise gelungen: Afghanistan und Irak gehören mit zu den unsichersten Regionen der Welt.
Abgesehen von den militärischen Aktionen haben die Vereinigten Staaten bislang nur einen Verdächtigen gefunden und auch verurteilt, von dem sie glauben, dass er direkt an den Terroranschlägen beteiligt war: Zacarias Moussaoui. Er wurde im Mai zu lebenslanger Haft verurteilt. Jetzt hat das US-Gericht nahezu alle Beweisstücke aus dem Verfahren online gestellt, es sind rund 1200 Fotos, Schriftsätze, Filme, Tonaufzeichnungen und Aussagen. Dabei wurden sowohl die Unterlagenn der Anklage, als auch die  der Verteidigung online gestellt.
Wer sich diese Daten ansehen will, sollte auf einiges gefasst sein: So sind unter anderem Telefonmitschnitte aus den brennenden Bürotürmen zu hören, Fotos von Leichen zu sehen.
Die Gerichtsakten gibt es hier, der Spiegel berichtet so.